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das Video stammt von Youtube

Der mit Abstand am meisten gespielte Titel auf allen kasachischen Radiosendern ist ganz klar „Dschinghis Khan“ von der gleichnamigen deutschen Musikgruppe die in der Gründungsformation von 1979 bis Mitte der 80er auftraten. Weshalb gerade diese Musikgruppe in Kasachstan so populär ist konnte mir bis jetzt noch niemand erklären.

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fotos by r.wiedenmeier

Eine Weitere Neubauruine steht genau gegenüber des grossen Gebäudekomplexes über den ich im letzten Artikel geschrieben habe. Auch an der Navaja/Dschandossowa. Die Überbauung wurde ca 2005/06 begonnen, schnell gebaut und dem Anschein nach auch schnell fertiggestellt.

Doch der Schein trügt. Die sechs 15 Stockwerke grossen Gebäude stehen seit der Fertigstellung leer. Und wie auf dem ersten Foto zu erkennen ist verwildert die Spielanlage und das Grundstück umgebende Grünanlage zusehends. Ebenfalls, wenn man genauer hinguckt fallen grosse Fassaden und Farbstücke von den Mauern ab.

Mit der angrenzenden Umgebung steht es nicht besser. Soweit das Auge reicht angefangene Gebäude, verrostende Stahlträger und zerbröselnder Beton.

fotos by r.wiedenmeier

Bei diesen ganzen Neubau Wohnblocks scheint man nicht gerade das Gefühl zu bekommen, dass auch Kasachstan in einer Wirtschaftskrise steckt. Aber der Blick täuscht. Während in Mitteleuropa Wohnungsnot herrscht, fehlen in Kasachstan Mieter für unmengen an Wohnblock im Billigbaustiel.

Aus vorgefertigten Elementen, die aus China und der Türkei stammen wird innert kürzester Zeit eine 14-20 Stockwerk hohe Überbauung aus dem Boden gestampft.

Doch auch die Investoren scheinen langsam den Glauben an ihre Goldesel verloren zu haben. Nicht der Bruchteil der oft unglaublichen Projektskizzen wird zu Ende gebaut. Dies hier ein Beispiel einer Überbauung an der Kreuzung Dschandossowa/Navaja.

Die einzigen öffentlichen Transportmitteln, neben den stinkenden, luftverpestenden Autobusen in Almaty sind Trams. Keine neuen, sondern solche die schon Jahrzehnte auf den Achsen haben. Sie kommen aus Podsdamm und Magdeburg, wie die Inschriften im Innern beweisen.

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Auf den Fotos hier zu sehen ist ein Tramdepot und eine Reihe verrottende Tramwagen.

foto by acd records.kz

Was sich junge Frauen und auch Männer in Kasachstan täglich so anhören ist für uns Europäer ziemlich exotisch. Mit billigen Technobeats untermalter Gesang ist die neue kasachische Volksmusik. Bei Konzerten oder Stadtfesten kommt ein Sänger nach dem Anderen mit grosser verdunkelter Brille, gewachstem Haar und in Kleidern, die einem die Haare zu Berg stehen lassen.

Aber den Kasachen gefällt das. Bei den Gruppen ist der Look oft orientiert an kasachischen Nationaltrachten aus der Zeit der Nomaden. Und selber ein Instrument spielen zu können scheint verpönt zu sein – mit Ausnahme der Dombra, die immer dazu gehört.

Hier kann man das Stück „Zhanym“ von „МузАРТ“ einer populären Pop-Combo anhören.

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foto by r.wiedenmeierfoto by r.wiedenmeier

Wer sich einmal über längere Zeit in Almaty aufhält, der wird sich wundern, wie es möglich ist, dass soviele Neubauten geplant und gestartet und anschliessend unfertig belassen werden. Dieses Beispiel liegt an der Kazybek Bi/Baytursinova – Strasse. Ein Grosskomplex mit verschobenen Etagen. Der Bau ist sicher schon über 50% fertiggestellt – seit 2 Jahren aber wird nicht mehr weitergebaut. Unsummen an Dollars sind in dieses und ähnliche Projekte geflossen. Die ehemaligen Grundstückbesitzer haben bei den Bodenspekulationen der letzten 20 Jahre in Kasachstan unendlich viel Geld verdient. Es ist fraglich, ob diese Art Projekte einen Zusammenhang zur internationalen Finanzkrise haben, denn sie wurden früher begonnen und wären auch ohne Krise stillgestanden. Denn wer soll schon in diesen Gebäuden wohnen? Soviele KasachstanerInnen gibt es nicht und soviele Zahlungskräftige sowieso nicht.

foto by r.wiedenmeier

Wie auf obiger Aufnahme zu sehen ist. Das Projekt wurde 2006 gestartet und hätte 2007 fertiggebaut sien müssen.