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:::Randstand im Nobelhotel:::

Es ist ja auch wichtig, dass positive Meldungen notiert werden und das Augenmerk nicht nur auf das Schlechte, Nichtfunktionnierende und Störende gelenkt wird. Heute in der Zeitung bin ich durch meinen Vater also auf folgenden Bericht gestossen:

Randständige feierten in Nobelhotel

Das Zürcher Marriott empfing gestern Abend eine für ein Nobelhotel ungewöhnliche Klientel zur Weihnachtsfeier: Über 300 Randständige wurden von einem Team von 20 Köchen kulinarisch verwöhnt.

«Mit der Feier für Menschen auf der Schattenseite des Lebens nehmen wir die soziale Verantwortung wahr, die wir als Zürcher Hotel tragen », sagte Olivier Rappai vom Marriott zu 20 Minuten. Das Buffet unterscheide sich nicht von dem, was man für die üblichen Gäste koche.

Nur bei den Getränken gab es eine Ausnahme: Alkohol war tabu – auf Wunsch der Sozialwerke Pfarrer Sieber, die die Gäste – Obdachlose, Alkoholiker, Junkies und Aidskranke – an die Feier vermittelt hat. Die Besucher genossen den Anlass: «Ich habe die ganze Woche nichts gegessen », sagte die 39-jährige Karin zwischen zwei Bissen zu 20 Minuten.  

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4 Kommentare
  1. antistaat
    antistaat sagte:

    ..aus „re(G)al“-gesellschaftlichem Blickwinkel sicherlich eine [i]positive[/i] Nachricht – genauer betrachtet aber auch bloss eine allgegenwärtige Form des Zynismus, die entsteht wenn der klare Blick durch den emotionalen Deck-/Nerzmantel einer künstlich erschaffenen „Wohltätigkeit“ verschleiert wird..

    ..denn -> keine Arme(n), keine Kekse.. :mrgreen:
    oder anders gesagt -> Pseudo-Hilfsaktionen jeglicher Art wären unnötig in einer „gerechten“ Welt..! *seufz*

    Ich wünsche den oben erwähnten sogenannten Randständigen aber selbstverständlich trotzdem dass es ihnen geschmeckt hat und gut bekommen ist..

    :wink:

  2. nachtschwester
    nachtschwester sagte:

    Das erinnert an Andersens Märchen von dem Mädchen mit den Zündhölzern. Eine schöne Illusion am Weihnachtsabend, danach wieder raus in die Kälte. Dennoch eine schöne Geste.
    („Randständige“ ist übrigens eine interessante Bezeichnung, die es im Bundesdeutschen gar nicht gibt. Ich hätte es für einen Begriff aus der Botanik gehalten.)

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