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:::unverbindliche Stimmempfehlung:::

Heute habe ich das Abstimmungsbüchlein für die Abstimmung vom 11.März zur Volksinitiative „Für eine soziale Einheitskrankenkasse“ bekommen.

Beim Überfliegen des Textes wird einem klar, die Schreiber sind total voreingenommen. Zum Beispiel :“Der Wettbewerb unter den Kassen entfällt…“ Welcher Wettberwerb? In der Schweiz ist die Grundversicherung obligatorisch. Da besteht kein Wettbewerb, Die Kassen können natürlich höhere und tiefere Franchisen anbieten oder ein paar Franken differenz anbieten. Das ist aber kein Wettbewerb! Das ist ein Kartell!!!

Ein weiterer Satz:“ Nach Einkommen und Vermögen abgestufte Prämien würden vor allem den Mittelstand belasten. Wesentliche Probleme wie das Kostenwachstum werden damit nicht gelöst,…“ Das ist eine Behauptung ohne jegliche Beurteilungsgrundlage!

Bis jetzt bereichern sich die Manager der Krankenkassen, die Aktionäre werden belohnt und durch die Politik wird jedes Jahr eine Dienstleistung aus dem Grundkatalog gestrichen. Da scheint doch einiges marrode und scheinheilig zu sein. Es ist ein Umdenken erforderlich! Eine Einheitskrankenkasse löst nicht alle Probleme, bietet aber auf einer sozialeren Ebene eine neue Form der Diskussion in Bezug auf das teuerste Gesundheitswesen der Welt an.

Hier meine unverbindliche Wahlempfelung:

krank.jpg

7 Kommentare
  1. kritischer frager
    kritischer frager sagte:

    einer der nicht ganz weiss wovon er redet offenbar:

    punkt 1: es gibt keine aktionäre der grundversicherung, da alles einbezahlte geld dem volk gehört und die kasse reserven äufnet oder diese wieder braucht und dadurch dem volk zurückgibt. kein franken wird an irgendjemanden einfach so ausgeschüttet.

    punkt 2: der wettbewerb findet hauptsächlich über die qualität aber auch über kosten statt. tiefe prämien kann auch heissen, dass eine kasse ein sehr gutes alternatives grundversicherungsmodell angeboten hat (HMO etc.). der einzige grund warum der wettbewerb nicht vollständig spielt ist, dass der staat sehr viel vorschreibt – die frage ist nun liegt das problem am staat oder an der krankenkasse?

    punkt 3: die IV ist eine „einheitskasse“. schulden der IV? sanierungsvorschlag der IV -> anhebung der MWST -> was wird passieren bei einer einheitskasse -> da muss man kein ökonom sein um die frage zu beantworten.

    punkt 4: wer hat bei einkommensabhängigen prämien überhaupt noch einen anreiz nicht zum arzt zu gehen. wenn ich sowieso alles über steuern finanzieren muss, kann ich auch jede woche einmal bei meinem doc zum spass reinschauen, bezahlen tu ich ja nur noch die sicher exorbitant hohe steuerrechnung, aber franchise etc. gibts ja nicht mehr.

    punkt 5: natürlich wird der mittelstand belastet. sogar die SP redet von einer einkommensabhängigen prämie, die aber eine gewisse höchstgrenze hat -> die höchstgrenze liegt vielleicht bei 120000 franken einkommen pro jahr. wer mehr verdient bezahlt nicht mehr, auch einer der millionen verdient zahlt die prämie, die einer bezahlt, der 120000 verdient. also bleibt konsequenterweise der mittelstand der alles bezahlt, denn die tiefen einkommen werden ja zu 60% entlastet. wer immer das bezahlen soll.

    punkt 6: wenn du die wahl zwischen wettbewerb und monopol hast, was ist wohl die cleverere wahl? jeder ökonom kann dir die frage ganz einfach beantworten. kleines vereinfachtes beispiel aus der jüngeren vergangenheit – swisscom monopol im handymarkt – wieso sind die preise so stark gesunken in den letzten jahren? -> wettbewerb. was würde passieren, wenn es keinen wettbewerb mehr geben würde, die preise würden steigen. du wählst trotzdem das monopol… ???

    na dann viel spass beim bezahlen :-)

  2. Rafael
    Rafael sagte:

    @kritischer Frager: Vielen Dank für die Mühe, solch eine ausführliche Aufstellung zu formulieren. Ich bin ganz deiner Meinung, dass einige Punkte sehr zu hinterfragen sind und deinen Argumenten kann ich Sachlich wenig entgegen setzen. In Bezug auf den Mittelstand, der mehr bezahlen würde, das ist für mich viel Spekulation.

    Ich finde es grundsätzlich wichtigm sich vor allem eines deiner wichtigsten Argumente durchzudenken, das mit dem zum Arzt gehen. Wenn jeder wegen jedem Wewehchen zum Arzt geht und jede erdenkliche Vorsorge macht, bei der nicht erwiesen ist, ob sie überhaupt etwas taugt, dann haben wir die Kosten nie und nimmer im Griff. Ich für mich möchte, dass mit der Initiative wieder mehr Möglichkeiten für eine Diskussion in Bezug auf unser feuidales Gesundheitswesen stattfinden können.

    Es kann ja nicht sein, dass nur durch weiteres Streichen aus dem Grundkatalog Kosten gespart werden können.

    Mein letztes Argumet. Sicher ist ein Monopol nicht die Zukunftsträchtigste Lösung. Im Falle Gesundheitswesen und Krakenversicherung aber get es um so viel Geld, da kann mit einer Einheitskasse einmal alles aufgeräumt werden und was mich stört, die Werbung und strukturellen ausgaben (Verwaltungsräte / Manager), würden wegfallen.

    Aber eben, eine einfache Lösung gibt es nicht.

  3. nashaupt
    nashaupt sagte:

    Habe nun, ach, Marxismus studieret, und Horx und Heimer und Engelszungen, Luxenbourgerli und Küng, Sartre, Toynbee und Keynes und viele Kluge und Fromme und ich verstehe immer noch nicht, was sozial ist und sozial daran sein soll, dass auch die, die gar nicht gesünder werden müssen und wollen, als sie schon krank sind, an ein Wesen Beiträge zahlen sollen, das vor allem ärgert und dadurch krank macht und sich mit der schond vorhandenen Solidarität und was sie schon leistet, nicht zufrieden geben will, sondern noch mehr ‚Solidarität‘ kommandieren und erzwingen will, die keinem mehr die Wahl lässt, zu gesunden oder zu krepieren wie er will und kann.
    Ich verstehe nicht, was für Vorteile eine Einheitskasse gegenüber dem jetzigen System bringen soll, weil das niemand erklären kann. Ich ekläre mich zu dumm dafür und beantragen bei den Weisen und Hohen Priestern des Sozialen und höchst heiliger Solidarität meine Bevormundung und Entsorgung, denn ich bin zu dummm zu verstehen, wie gut sie es doch meinen und vorallem zu können meinen.
    Ich weiss nicht, mit wem ich wozu solidarisch sein soll, weil ich die oder das, mit denen oder womit ich solidarisch sein soll, nicht kenne, weil ferner ich nicht weiss, wozu die Solidarität dienen soll, denn ‚Gesundheit‘ wird als alles Mögliche, von den einen als Recht, den andern als Heil, von weiteren als Geschäftemacherei und von wieder andern als Wahn bezeichnet und mir nicht klar wird, was das alles mit Leben und Mensch Sein zu tun hat. Von so vielen unterschiedlichen Seiten her wird zudem Solidarität je ganz anders definiert und in Anspruch genommen.
    Was denn bringt mich dazu, der einen Seite zu glauben und der andern nicht? Keine Seite vermag mich vollends überzeugen. Alle wollen nur Recht haben, um es, sobald seiner habhaft geworden, in blanke Macht und Münze – einfach so oder anders rum – zu wenden und zu wechseln. Und von Stilen der Präsentation und Kommunikation lasse ich mich nicht beeindrucken.
    Streitet doch um Eure Kässelchen und die darin klimpernde Moral bis das Trinkwasser versiegt, die Ernten verdorren, die Meere tote Kloaken und die Menschheit restlos versklavt sind!

  4. Rafael
    Rafael sagte:

    @nashaupt: Ich habe deinen Beitrag mit grossem Interesse gelesen und er hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Es ist ja auch für mich nicht einfach, mich zu positionieren und zu erklären, auch warum ich einen Blog schreibe ist mir ab und zu ein Rätsel. Aber eben solche Gedanken, wie diejenigen die dur formuliert hast finde ich sehr wichtig. Es gibt kein Richtig und Falsch!

  5. zer
    zer sagte:

    Die obligatorische Grundversicherung ist im Grunde genommen eine Steuer. Also müsste diese Grundversicherung auch wie eine Steuer behandelt werden, staatlich abgerechnet und letzten Endes auch einkommensabhängig.

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