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:::Zum 1.Mal Olympisches Feuer in Kasachstan:::

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Heute morgen bin ich gegen Zehn auf der Leninstrasse Richtung Medeo Stadion gelaufen. Ich musste nicht lange auf die ersten Zeichen der bevorstehenden Fackelstaffette warten:

Hunderte, ich übertreibe keineswegs, Autobusse fuhren an mir vorbei, den Berg hoch. Vollgefüllt war jeder, mit gegen hundert Studentinnen und Studenten. Eine eindrückliche organisatorische, höchst disziplinierte Leistung. Vor jeder Zehnerkolonne von Bussen fuhr ein Polizeiauto. Etwa nach fünf Kilometern weiter begann dann das Spalierstehen der Studenten und Polizisten. Gut die Polizisten waren getarnt, mit schönen roten Überzügen, doch unten trugen sie die Dienstuniform,was man an Hosen und Schuhen locker erkennen konnte.

Die Studenten wurden den Berg hochgefahren, ausgeladen und sie mussten schön an der Strasse stehen, das auf weit über fünf Kilometer. Jede zehn Meter vor ihnen ein Polizist, mit Gesicht zu den Studenten gerichtet, damit diese auch nicht auf allzu dumme Gedanken kommen. Jede fünfzig Meter ein Polizeioffizier, welcher seine Schüler überwachte.

Dann das erste Erlebnis, welches ich mit der Kamera festgehalten habe, der erste Bus gab den Geist auf und die Studenten mussten aussteigen und zu Fuss weiter – das zweite Ereignis: In Hohem Tempo raste der Wagentross des Präsidenten Nursultan Nasarbajew auf mich zu, sein Mercedes mit dem Nummernschild „01 kz“ versehen, sollte auch auf einem Foto zu erkennen sein.

Ich wanderte bis drei Kilometer vor Medeo, doch dann wurde es zu heiss und ich schaute den Studenten zu. Beim Rückweg dann der Fackellauf, von dem auch ein Foto in der Slideshow unten enthalten ist. Schlimm wurde es nachher, Tausende von Studenten machten sich zu Fuss auf in die Stadt. Gefährlich war das, weil die Autobusse beladen mit den übrigen Studenten in Schnellem Tempo hinten an die Studenten heranfuhren. Lautes Sirenengehupe von der Polizei verursachte auch mir einen dröhnenden Kopf.

Später sind die Feierlichkeiten noch an weiteren Orten in der Stadt weitergegangen, für dessen Besuch ich aber zu müde war.

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4 Kommentare
  1. Andreas Kyriacou
    Andreas Kyriacou sagte:

    So ordentlich und reibungslos dürfte diese ach so schöne Feier für Frieden und Völkerverbundenheit ausserhalb Chinas wohl nur noch in Pjönjang über die Bühne gehen…

    Danke für diese Innenansicht!

  2. R.Wiedenmeier
    R.Wiedenmeier sagte:

    @Andreas Kyriacou: Vielen Dank für den Kommentar! Weil ich seit mehr als einem halben Jahr kein TV mehr schaue bin ich nicht immer über alles in Europa informiert. Was die Reaktionen in Bezug auf die Olympische-Fackelreise angeht hab ich mich über RSS etwas a jour gehalten. Und ich denke die Reaktionen sind in Ordnung, obschon sie auf der falschen Ebene stattfinden, eine klare Kritik müsste auch von der Politik kommen. Doch da geht es vermutlich um zuviel Geld – und zuviele Güter werden schon in China produziert. Wer will sich also mit ihnen anlegen?

  3. Andreas Kyriacou
    Andreas Kyriacou sagte:

    Ich denke, nach Paris und London sind die westlichen Regierungen sehr wohl unter Druck, die Stimmung der eigenen Bevölkerung ernst zu nehmen. Ich glaube, es wird eine ganze Welle von Boykotten der Eröffnungsfeier geben. Auch den Sponsoren ist wohl nicht mehr uneingeschränkt wohl…

  4. Philipp Jahn
    Philipp Jahn sagte:

    … und der Präsident ist die ersten 200 Meter selbst gelaufen. Zum Medeo habe ich mich nicht getraut. Habe dafür Stunden in der Stadt gewartet. Der Blog gefällt mir übrigens gut.

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