:::Skizze zum Tag 28:::
Schönheit ist für Kasachinnen das Ein und Alles. Tagtäglich herrscht ein Schönheitswettbewerb ohnegleichen. Als Mann hat man es da auch nicht leicht, wenn man aus Europa anreist und sich zum ersten Mal konfrontiert sieht mit gleichaltrigen Frauen in Higheels, kurzen Röcken und nicht ganz dezentem Makeup. Was für die Europäerin unter Feministische Einschränkungen oder sogar Diskriminierung der Frau geht wird in Kasachstan zelebriert, so gut als eben möglich. Der Absatz für Schönheitscremes, Lippenstift und Nagellack wird pro Frau wohl in keinem anderen Land so hoch sein. Und die Kasachinnnen tragen ihre Weiblichkeit gerne zur Schau. Wenn subjektiv das Makeup als leicht abgenützt wahrgenommen wird, dann muss gehandelt werden. Und wo sich Frau auch befindet – Spiegel raus, Lippenpomade drauf, Wangenpuder aufgepinselt, dann ein kritischer Blick oder ein bestätigender Blick einer Freundin und die Welt ist wieder in Ordnung.
Das grenzt oft an Akrobatik, im Autobus eine Hand an der Haltestange unsicherer Stand wegen der hohen Absätze, dann muss geschminkt werden. Oder auch während der Arbeit. Ein Bankkunde wird erst bedient, wenn das Makeup stimmt. Im Gegensatz zu Europa geht auch eine Kasachin nicht ungeschminkt in den Bergen wandern.
Ein weiteres sehr wichtiges Accessoire ist der Fingernage. Da habe ich nun wirklich schon alles gesehen. Meistens mehrere Zentimerter lange künstliche Fingernägel, ein Wunder, dass da nicht grobe Verletzungen vorkommen. Ganze Bildchen kunstvoll darauf gemalt in den Modefarben Gold und Silber.
Bei der Kleidung muss auf jedem Kleidungsstück der Name eines berühmten Modehauses stehen : Dolce Gabbana, Louis Vuitton, Versace … Natürlich in riesigen Buchstaben, aus billigstem Metall sind diese Initialen auch auf jedem Frauengürtel,Handtasche,Sonnenbrille angebracht.
Erstmal danke für deinen Artikel. =)
Es ist eben der Orient. Wostok!!! prächtiger, farbiger. Viel Schmuck usw… =)) Ich denke, die Frauen hier werden es schon (mit der Zeit) hinkriegen, mit allen dosierter umzugehen. Was aber wohl hier nicht sein muss, dass sie wie viele! Frauen in Dt. oder Europa rumlaufen sollen. Grau, männerlich, spießig und grob… =))
Goldenes Mittel ist der Regel. Von dem sind die Europäerinnen genauso weit entfernt, wie auch manche Frauen in deinen Erzahlungen.
LG,
@Olga: Herzlichen Dank für den super Kommentar. Ich persönlich schliess mich deinem Schlussstatement an, der goldene Mittelweg wäre bei beschriebenem Theme ideal. Du kennst Zentralasien selber?
Gruss aus Almaty
die gedanken-börse dürfte als einzige börse in letzter zeit einen positiven index verbuchen!
schicke doch mal deine „skizzen zum tag“ an ein paar zeitungen… „neues aus kasachstan“… da würde ich sogar glatt die weltwoche wieder kaufen dafür!
@danillo dingsbumsillo: Dazu bräuchte ich in den Kommentaren schon noch ein paar zusätzliche Reaktionen, aber warum nicht :roll:
dann eher die WOZ als die Weltwoche…Weltwoche suckt meiner Meinung seit der Leitunsübernahme….
@Pete: Deiner Meinung – in Kasachstan hab ich die Deutschen Zeitungen besser kennengelernt, diejenigen, die ich am häufigsten erhalten habe ist die Süddeutsche. Keine schlechte Sache!
Ich denke, du has die Kasachstanerinnen zu brutal eingeschaetzt. Wenn man irgendwo im Ausland wohnt, muss man auch kulturelle Gegebenheiten des Staats akzeptieren und die Leute so annehmen, wie sie sind. Ich war in Europa und habe auch ganz viele gepflegte, geschminkte Europaeerinnen gesehen. Das stimmt nicht, dass man in Europa kein Makeup macht. Ich hatte nur oft das Gefuehl, dass sie sich ohne Geschmack schminken oder anziehen.
Habe oft von deutschen Frauen gehoert: Mein Leben ist zu stressig, ich habe keine Zeit usw. Aber schau mal unseren Tag an! Unsere Buesse, unsere Staus, wir kochen mehr als die Europaeerinnen und haben mehr Kinder! Ist es kein Stress jeden Tag? Aber dabei bleiben wir immer Frauen, keinen blassenWesen mit gleichlueltigem Gesichtsausdruck! Die Natuerlichkeit der Europaerinnen ist ohne Zweifel ihren Vorteil, leider hat sie keine Grenzen.