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:::NZZ – Reformkosmetik in Kasachstan:::

Gestern wurde ich auf einen neuen NZZ Bericht aufmerksam gemacht :„Reformkosmetik in Kasachstan – Halbherzige Gesetzesänderungen als Zückerchen für die OSZE“ Der Artikel ist erschienen in der NZZ vom 4.12.2008. Ich lebe nun schon seit knapp eineinhalb in Kasachstan und finde diesen Art Artikel schlecht, weil er weder objektiv, noch in irgendeiner Weise relevant ist.

Zuerst einmal steht schon bei der Einleitung mac. Moskau, 2.Dezember. Dies zeigt, wo sich der Autor befindet. Und wer sich in Moskau als Journalist befindet hat keinen Einblick nach Kasachstan!

Zum Inhalt die Fakten sind zusammengewürfelt aus verschiedenen internationalen Nachrichtenagenturen und sind besser im Einzelnen über RIA Novosti oder Reuters nachzuvollziehen. Das Einparteisystem und die autokrate Art der Regierung ist allgemein bekannt. Was aber nicht bekannt ist, das ist die Tatsache, wie sich Kasachstan jedes Jahr selber erfindet, wie viel Energie aufgewendet wird, damit das Land und ihre Bewohner Anschluss an die Wirtschaftsnationen bekommen. Auch der Demokratisierungsprozess von dem die Rede ist kann nicht von heute auf morgen stattfinden. Das hat in der Schweiz ja schliesslich auch viele hundert Jahre gedauert. Und wie demokratisch die Schweiz wirklich ist, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

„Ein Restriktives Religionsgesetz bedeutet gar eher einen Rückschritt“ – Blöd, so etwas zu schreiben. Worauf basiert denn diese Information? Klar hat Kasachstan ein Gesetz verabschiedet, von dem ich den Wortlaut nicht kenne. Aber warum dieses Gesetz nötig ist kann ich sehr wohl nachvollziehen. Die Ursache liegt im Westen, vor allem in den USA. Seit ich zum ersten Mal vor fünf Jahren nach Kasachstan gekommen bin, – und bis jetzt hat die Anzahl von auswärtigen Sekten dramatisch zugenommen. Ich sehe im Bus immer wieder Mormonen und andere amerikanische Sekten, die mit massivem Druck in der öffentlichkeit ungehindert missionieren. Zudem gibt massive Versuche ganze Dörfer in Kasachstan religiös zu beeinflussen.

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4 Kommentare
  1. Nargiza
    Nargiza sagte:

    Superrrr!!!! Ganz kurz und klar auf dem Punkt!
    Ich bin eine Usbekin/Tadschikin und in der Nachbarschaft von Kasachstan aufgewachsen und habe mich mit den Themen über Kasachstan beshäftigt weil ich Regionalwissenschaften Mittelasien/ Kaukasien an der Humboldt Universität studiert habe. Ich kann die Einschätzung von Dir teilen und bestätigen :)
    Die Gefahr, die von diesen Sekten und externen Akteueren im Postsowjetischen Raum ausgeht, ist enorm.
    Und Demokratie in Zentral Asien wird nicht vergleichbar sein wie mit europäischer Demokratie.

  2. rafael
    rafael sagte:

    @Nargiza: Danke vielmals für deinen Kommentar!!! Es freut mich immer wieder, wenn Menschen, die selber hier aufgewachsen sind Stellung zu meinen Artikeln, oder hiesigen Problemen beziehen. Und vor allem wenn das noch auf Deutsch geschieht! :grin:

  3. Arman
    Arman sagte:

    Hallo.
    Ich hab‘ gestern mit eine Schweizerin kennengelernt, die Zentralasien verreist. Aussatz von unsere Gespräch fand ich total lustig (S Schweizerin, A Ich):
    S: Weisst du was Kosovo ist?
    A: Was ist Kosovo?
    S: Das ist ein Land, ein unabhäniges Land.
    A: Aber nicht von UNO bestätigt.
    S: Das ist egal, bei uns in die Schweiz, von EU und USA, Kosovo ist bestätigt, wir sind doch mehr als UNO.

  4. Symbat
    Symbat sagte:

    Moin,
    mich freut es auch, dass einige seltene europäische Bürger anderer Meinung sind als ihre Medien… Sonst fragen mich viele wie es Borat geht :???:

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