Vorgestern habe ich einen Einblick in das Leben in der Sowjetunion erhalten. Eine Gruppe Junger Menschen auf einem Ausflug in die Berge. Kein grosser Unterschied ist zu erkennen, zu gleichaltrigen auf historischen Aufnahmen im Westen. Sogar die Hippiekleidung mit den Trompetenhosen ist identisch. Hier ein Ausschnitt aus einer Schulklasse:

Die Fotos stammen vermutlich alle von einer Familie. Der Fundort ist auf der nächsten Abbildung zu sehen. Bei einer Tour durch eine gigantische Neubausiedlung habe ich hinter einer Metalabsperrung zwei noch nicht vollends zerstörte Häuser gesehen. Das habe ich natürlich wie immer dokumentiert. Beim fotografieren hörte ich ein Rascheln hinter mir. Ich drehte mich um und bemerkte, dass das Rascheln aus dem Innern eins der Zimmer kam. ich schaute über das Fensterloch und sah eine Obdachlose inmitten von einem Meer sowjetischer Postkarten. Ich fragte sie, ob ich mich durchwühlen könne. Sie meinte, dass das ok sei – erst zwei Tage schlafe sie hier, fügte sie noch hinzu.

Der Fundort:

002 008 010 012 013b 019

Heute führte der Wochenendspaziergang in die Hügel an der oberen Stadtgrenze Almatys. Zuerst vorbei an der riesigen Villenüberbauung „Edelweiss Residences“, dann weiter den Hügel hinauf, wo man eine prächtige Panoramasicht über Almaty hat. Neben den Edelweissvillen hat es ganze Felder Marihuana Stauden , durch die man auf Almaty sieht.

Nach dem Picknick bei einem verlassenen Haus, wo ich auch das Foto mit dieser schönen alten Waage gemacht habe –

führte der Weg hinunter zur Al Farabi Hauptstrasse. Dort ist der grösste Wolkenkratzer Almatys fertiggestellt (Das JW Marriott), rundherum wird aber gebaut wie verrückt. Das grösste Finanzzentrum Zentralasiens soll dort realisiert werden.

Hinter meiner Wohnung, auf der anderen Seite der Lenina befindet sich eine Militärakademie. Da treffe ich auf der Strasse oder in der Nähe immer freundliche junge Kasachen aus dem Dienst:

Links zum Thema:

Ich möchte mit diesem Artikel eine Themenwoche starten. Das Thema ist „Fotografie“ – Ich fotografiere täglich und bezeichne mich ab und zu auch als Fotograf. Besonders seit ich in Kasachstan bin, und auch eine eigene Ausstellung machen konnte setze ich mich vermehrt mit dem Thema auseinander.

Den Prozess von der Schwaz-Weiss Fotografie, mit selber entwickeln, bis zur seriellen Digitalfotografie habe ich selber erlebt. Ich bin ein Fan von Fotografien und freue mich auch, gute betrachten zu können.

Die Fotografie ist eine eigenständige Kunst, ein Kommunikationsmedium und ein Medium zur Dokumentation. Letzteres kennt vermutlich Jedermann, wir leben in einer gut dokumentierten Welt und somit hat Jeder ein dickeres oder dünneres Familienalbum und kann seine Biographie auf dem Tisch auslegen.

Als eigenständige Kunstform löste die Fotografie die Malerei, wie damals befürchtet nicht ab, sie entwickelte sich rasant weiter und hat in guten Kunstbuchläden eine eigene Abteilung, oder zumindest ein eigenes Regal.

Zum ersten Artikel:

Heute war ich an einem Workshop für Fotografen aus Kasachstan dabei. Das Goethe Institut in Almaty hat unter der Leitung von Günther Hasenkamp diesen Anlass realisiert. Die teilnehmenden Fotografinnen und Fotografen kannte ich bis auf wenige Ausnahmen persönlich. Der Gastdozent war der Fotograf Jens Liebchen aus Deutschland, welcher dort arbeitet und ein spannendes Projekt machte, im Jahre 1999. Es gibt darüber auch einen Fotoband. „Kunst-Politik“ mit Namen. Bei der Eröffnung des renovierten Bundestages fotografierte er Abgeordnete in Schwarz-Weiss, aber auch Farbe. Ich habe den Fotoband heute selber ansehen können und mir gefallen die Fotografien sehr gut!

Zum heutigen Tag, Am Vormittag zeigten Die KünstlerInnen ihre eigenen Arbeiten mit Beamer und Laptop, darunter hatte es ebenfalls eindrückliche Fotos. Herr Liebchen sagte seine Meinung zu den gezeigten Werken mit einem positiven Unterton, welcher die KünstlerInnen auch auffordern sollte weiter zu fotografieren. In Kasachstan gibt es so gut wie keine öffentlichen Gelder und somit haben es Freischaffende KünstlerInnen hier sehr schwer.

Am Nachmittag zeigten die Teilnehmer ihre Hausarbeit (Portraitfotos) Da war das Spektrum gross. Von der Teilnehmerin, die sich Augentropfen verabreicht, bis zum Bettler und den eigenen Eltern.

Soviel zum ersten Text zum Thema Fotografie. Die Bilder zeigen Jens Liebchen und ein Gruppenfoto vor dem Goethe Institut in Almaty.

Auf die Bilchen klicken für eine Darstellung in voller Grösse!

dsc_0421_1_blog dsc_0424_blog

Links zum Thema:

Hier ein Beispiel eines richtig Sowjetischen Treppenhauses. Dasjenige, welches man hier sieht ist meins! Mir gefällt diese Gleichheit, –   Die Farbtöne variieren etwas. Das ist das Einzige. Auf dem unteren Foto sieht man ein dickes Stahlrohr, welches früher einem sehr guten Zweck diente. Man konnte seinen Müll einfach in seiner Etage neben der Tür in den Schlund werfen und dann rutschte dieser in einen Container im Erd – oder Untergeschoss. Leider wird diese Dienstleistung nicht mehr angeboten!

Links zum Thema:

So sieht eine Altglassammlung in Almaty aus. Derjenige, welcher die Flaschen zurückbringt erhält die darauf angeschriebene Summe in Tenge zurück. Oft gibt es Abfallwühler , die mit grossen Säcken die Flaschen zurückbringen. Während der Sowjetunion, so wurde mir gesagt war das Zurückbringen weit öfter in Usus, als heute. Prinzipiell landet Altglas mit Altblech, Altöl und Alteelektroabfall zusammen in der Mülltonne. Auf der Strasse sieht das Bild etwas anders aus. An fast jeder Kreuzung hat es grosse Müllcontainer, wo theoretisch getrennt gesammelt werden kann. Ich hab aber schon mehrfach reingeschaut und bemerkt, dass hinter der schönen Trennfassade nur ein grosser Behälter stand, und dieser von der Müllabfuhr als Gesamtpaket abgeholt wurde.