Vorgestern habe ich einen Einblick in das Leben in der Sowjetunion erhalten. Eine Gruppe Junger Menschen auf einem Ausflug in die Berge. Kein grosser Unterschied ist zu erkennen, zu gleichaltrigen auf historischen Aufnahmen im Westen. Sogar die Hippiekleidung mit den Trompetenhosen ist identisch. Hier ein Ausschnitt aus einer Schulklasse:

Die Fotos stammen vermutlich alle von einer Familie. Der Fundort ist auf der nächsten Abbildung zu sehen. Bei einer Tour durch eine gigantische Neubausiedlung habe ich hinter einer Metalabsperrung zwei noch nicht vollends zerstörte Häuser gesehen. Das habe ich natürlich wie immer dokumentiert. Beim fotografieren hörte ich ein Rascheln hinter mir. Ich drehte mich um und bemerkte, dass das Rascheln aus dem Innern eins der Zimmer kam. ich schaute über das Fensterloch und sah eine Obdachlose inmitten von einem Meer sowjetischer Postkarten. Ich fragte sie, ob ich mich durchwühlen könne. Sie meinte, dass das ok sei – erst zwei Tage schlafe sie hier, fügte sie noch hinzu.

Der Fundort:

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Die kasachische Künstlerin Jannat Dabildiewa (33) hat viel Zeit während der CCCP gezeichnet, wie auch Textilhandwerk betrieben. Aktuell arbeitet sie für einen Kinderbuchverlag und in ihrem Atelier fertigt sie Textilprodukte auf Kundenwunsch. Hier ein paar Ihrer Zeichnungen und Skizzen:

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Heute führte der Wochenendspaziergang in die Hügel an der oberen Stadtgrenze Almatys. Zuerst vorbei an der riesigen Villenüberbauung „Edelweiss Residences“, dann weiter den Hügel hinauf, wo man eine prächtige Panoramasicht über Almaty hat. Neben den Edelweissvillen hat es ganze Felder Marihuana Stauden , durch die man auf Almaty sieht.

Nach dem Picknick bei einem verlassenen Haus, wo ich auch das Foto mit dieser schönen alten Waage gemacht habe –

führte der Weg hinunter zur Al Farabi Hauptstrasse. Dort ist der grösste Wolkenkratzer Almatys fertiggestellt (Das JW Marriott), rundherum wird aber gebaut wie verrückt. Das grösste Finanzzentrum Zentralasiens soll dort realisiert werden.

In Kasachstan wird die Tradition wieder gross geschrieben. Seit dem zerfall der CCCP gilt wieder die Glaubens – und Kunstfreiheit. (Natürlich mit kleinen Einschränkungen). das Genre der Volksmusik ist sicher sowas wie die Heilige Kuh der zeitgemässen Retrokultur. Am TV gibt es Volksmusikwettkämpfe, – der lautere Dombraspieler, der länger durchhält gewinnt. Lange durchhalten heisst oft mehrere Stunden. Muss auch für den Zuschauer eine Qual sein! Sonst wird bei jedem Anlass eine Volksmusikgruppe eingeladen, die dann in den Nomadentrachten ihr Repertoire zum besten gibt.

Bei den Jungen Kasachen ist die Volksmusik weniger beliebt. Da ist auf dem ersten Platz Russischer Rap, dann folgt der Internationale Hitparadenmix.

Hier ein Beispiel traditioneller kasachischer Musik:

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Links zum Thema:

Astana, die Hauptstadt Kasachstans wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Das bedeutet einen gigantischen Festanlass, auf der Organisationsseite wird von weit über 50 grossen Festen (Eröffnungen von Parks, Hochhäusern, Musikfestspielen, Tennismatches und und und) gesprochen. Der Höhepunkt des Festes wird am 06.06.2008 sein, lustigerweise auch gerade (per Zufall) der Geburtstag Nursultan Nazarbaew. Auch hier in Almaty gabs schon Anlässe, um die Bevölkerung auf dieses epochale Ereignis vorzubereiten. Zudem ist die Stadt vollgepflastert mit Werbeplakaten für das 10 jährige Jubiläum.

Selber war ich vor etwa eineinhalb Jahren da, konnte mich überzeugen von der Bauwut der Kasachen. Riesige Gebäudekomplexe mitten in der Steppe. Vor allem aus der Luftperspektive sieht das unglaublich aus. Im Gegensatz zu Almaty hat es aber Astana bislang nicht geschafft, sich auch als kulturelle Stadt durchzsetzen.

Quellenangaben: Das Logo Astanas und die Grüne Allee stammen von astana10.com

Ich bin gespannt, wer in den ganzen Neubausiedlungen wohnen wird, welche Bürsos oder Firmen sich da niederlassen. Denn das Klima in Astana ist keineswegs angenehm. Das ganze Jahr über windet es und im Winter wird es richtig kalt.

Falls ich Zeit dazu finde werde ich aber auch zum Festanlass fahren, denn das ist doch ein Grossereignis!

Links zum Thema:

Links auf Gedankenbörsen-Blog zu früheren Berichten über Astana

Die ofizielle Webseite zum 10 jährigen Jubiläum

Hier ein Beispiel eines richtig Sowjetischen Treppenhauses. Dasjenige, welches man hier sieht ist meins! Mir gefällt diese Gleichheit, –   Die Farbtöne variieren etwas. Das ist das Einzige. Auf dem unteren Foto sieht man ein dickes Stahlrohr, welches früher einem sehr guten Zweck diente. Man konnte seinen Müll einfach in seiner Etage neben der Tür in den Schlund werfen und dann rutschte dieser in einen Container im Erd – oder Untergeschoss. Leider wird diese Dienstleistung nicht mehr angeboten!

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