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Plattenbauten sind das wohl markanteste, was die Sowjetunion in Kasachstan hinterlassen hat. Die meisten Städte bestehen überwiegend aus solchen Betonklötzen. Es gibt sie in verschiedensten Variationen und Grössen. Normalerweise verfügen die Gebäude über drei bis acht Stockwerke. Ab sechs Stockwerken ist meistens ein Lift eingebaut. Ich habe nun meinen Blick etwas auf den Eingang und die Treppenhäuser dieser Wohnsilos konzentriert.

Im Normalfall sind die Eisentüren in einem Türkisfarbton gehalten. Manchmal gibt es aber auch braune und blaue Variationen. Über der Tür ist eine Betonplatte horizontal gelegt, sie soll wohl gegen den Regen schützen. Oft aber möchte man lieber ins Haus gelangen, ohne unter einer solchen Platte durchzumüssen. Denn die Metallfassung rostet fast immer und der Zement bröckelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis mal Jemand eine solche Platte auf den Kopf kriegt.

Die Türen, das scheint auch Sowjetische Einheitsordnung zu sein müssen immer übersät sein mit Dutzenden von Papierfetzen. Da werden Wohnungen gesucht, allerhand Dienstleistungen angeboten. Vom Internetzugang über den Englischkurs bis zu Japanischen Kampfsportarten.

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Um den Eintritt ungebetenen Gästen zu verwehren sind an den Türen Schlösser angebracht mit zehn Metallknöpfen. Und der Bewohner muss einen Code wie 367 eingeben. Tatsächlich sind diese Schlösser häufig unbrauchbar. Im Winter sind Sie meistens eingefroren und wenn man kein Feuerzeug hat, dann kann man Schwierigkeiten bekommen, in die eigene Wohnung zu gelangen. Oft sind die Knöpfe mit dem Code auch so oft benutzt worden, dass Niemand Schwierigkeiten hat, den Code zu erkennen.

Eine originelle architektonische Ansicht bieten die Häuser gleich oberhalb des Ramstore Einkaufcenters im Samal2. In eine Ecke der Plattenbauten aus den 70ern oder 8oern wurde ein Neubau gequetscht in einem weitverbreiteten Renaissance-Stil, der in Europa höchstens ein Kopfschütteln hervorrufen könnte. Hier aber ist ein Bauherr fast verpflichtet beim erstellen eines Hochhauses irgendwelche Fassadenverzierungen oder sonstige Verschnörkelungen anzubringen. Auch wenn diese nach zwei oder vier Jahren schon wieder auf die Strasse fallen. Es stellt vermutlich für den Kasachen eine Art westlichen Reichtum dar.

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