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Vor wenigen Tagen eröffnete das Soros Centre in Almaty in neuen Räumlichkeiten eine neue Ausstellung mit dem Titel „Дом толерантности“,
also „Das Haus der Toleranz“. Vor allem die neuen Räumlichkeiten muss ich als sehr gut ausgewählt bezeichnen, in einem Idustriegebäude relativ zentral. Ein riesiger Raum, die Wände bis zur Mitte grün gestrichen, wie oft in der ehemaligen Sowjetunion anzutreffen. Die Ausstellung unter dem genannten Titel vereinigte das junge künstlerische Schaffen, vorwiegend aus Almaty und Umgebung. Es waren Arbeiten von Irina Masslikowa, Alexej Schindin, Regina Shepetja, Malik Zenger u.a zu sehen. Die Arbeiten waren mir zu einem grossen Teil schon bekannt. Was etwas schade war, ist die Tatsache, dass es keine Eröffnungsrede gab und für „Fremde“ Informationen zu KünstlertInnen eigentlich nicht vorhanden waren. Ich hoffe nun auf weitere interessante Ausstellungen im „neuen“ Soros Centre, über welche ich auch gerne immer wieder in meinem Blog schreibe.

 

Alexej Schindin ist ein dreissigjähriger Künstler, der ursprünglich aus Kostanaj, dem nördlichsten Kasachstan stammt. Also aus dem Kasachischen Sibirien. Er hat sich dann Anfangs zwanzig entschieden, nach Almaty an die Kunstakademie zu gehen und dort das Kunststudium zu machen, welches er dann nach fünf Jahrern auch mit dem Diplom beendete.

Ich habe Alexej oder umgangssprachlich „Loscha“ vor etwa einem Jahr kennengelernt, als jungen, aufgestellten und sehr talentierten Mann. Sein Werk als Künstler besteht zum grössten teil aus Fotoarbeiten, Schwarz-Weiss Aufnahmen sind im Zentrum. Er hat die Fotos selber entwickelt und zum Teil anschliessend in digitalen Foto-Slideshows verarbeitet, die mich auch sehr beeindruckt haben, mit ihrer speziellen Stimmung.

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Auch mit Ölfarbe arbeitet Loscha oft, in seiner „Datscha“ in den Hügeln oberhalb Almatys findet er Ruhe und die nötige Distanz zum Grossstadtjungel, damit er konzentriert arbeiten kann. Um Geld zu verdienen geht er oft für grosse Filmprojekte z.B bei Kasachfilm als Artdirector arbeiten, oder auch als Bühnendekoratoeur.

Die Fotoarbeit „Верблюд“ – übersetzt „Kamel“ hat mich am meisten fasziniert und auch erschreckt, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Im Westen Kasachstans, also beim Kaspischen Meer hat Loscha eine Serie spektakulärer Fotos machen können, als ein Kamel in der offenen Steppe geschlachtet wurde. Von der Grossansicht bis zum abgehackten Kopf hat er alles dokumentiert.

Leider hat Alexej Schindin noch keine persönliche Ausstellung gemacht, aber ich denke es wäre an der Zeit, dass er sein Werk einmal der Öffentlichkeit präsentieren kann.

Hier ein Foto von A.Schindin mit dem besagten „Верблюд“ und anschliessend zwei Ölbilder – Bitte Klicken Sie auf die Bilder für eine Ansicht in Originalgrösse :

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