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Ein Erlebnis der Sonderklasse stellt ein Gang beim Schuhputzer dar. Hier in Almaty ein hochangesehener Beruf. Die Kasachen legen sehr hohen Wert auf gepflegtes Schuhwerk, man koennte geradezu von einem Heiligtum sprechen. Nachdem ich zugesehen habe mit welcher liebe der Schuhputzer sein Handwerk betreibt konnte ich mir die 300 Tenge preiswerte Prozedur nicht entgehen lassen. Schliesslich habe ich mich meine neuen Lederschuhe auch 4800 Tenge kosten lassen.

Also das geht so: Zuerst wird beim rechten Schuh der Schnuersenkel ausgefaedelt und die Hose hochgekrempelt. Dann wird mit einem weissen Schaumspray und einem Putzlappen der grobste Strassenschmutz entfernt. Dann folgt die Behandlung mit der mittelkleinen Burste und dem Schaum, um auch die Ecken und Rander sauber zu reinigen. Nun dieselbe Prozedur mit dem linken Fuss.

Als naechstes steht Fusswechsel bzw. Schuhcreme auf dem Programm. Diese wird auch zuerst mit dem Lappen aufgetragen, dann werden die Raender mit der mittelkleinen Buerste ausgewichst, und schliesslich mit der Zahnbuerste noch die kleinsten Falten in der Oberflache. Fusswechsel.

Schliesslich wird, zurueck zum rechten Fuss, zuerst mit der groben, dann mit zwei feinen Buersten der Schuh glanzpoliert, mit einem noch feineren Tuch endpoliert und mit einem Spray impraegniert. Fast wie bei einem Gebet bueckt sich der Schuhpolierer ueber den Schuhruecken, haucht auf die Impraegnierung, und massiert dann den Schuh noch mit blossen Haenden. Schnuersenkel wieder eingefadelt, gebunden und Hose heruntergekrempelt, linker Fuss, fertig!

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so schon glaenzende Schuhe gesehen. Am liebsten wuerde ich barfuss nach Hause gehen, damit das Werk des Schuhputzers nicht zerstoert wird.

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