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Gestern habe ich auf Tagesanzieger online gelsen, dass die Schweiz Rüstungsausgaben von bis zu einer Milliarde Franken genehmigen will. Das ist eine absolut schwachsinnige Ausgabe des Geldes! Gerade die Kampfjets, welche der Schwiez in keinster Weise dienlich sind sollen nachgerüstet werde. Schon der Kauf dieser Jets um 1997 herum war eine idiotische Geldausgabe.

Ich kann mir auch keinen bürgerlichen Politiker vostellen, der in der akuellen politischen Situation in Zentraleuropa für das Aufüsten dieser Flugzeuge ist. Sie verbrauchen bloss unmengen von Sprit, welchen ja schlussendlich auch der Steuerzahler berappen muss!

Quellenangaben: Das Foto stammt vom Tagesanzeiger online – DPA

Am nächsten Freitag, dem 14.März um 16.00 kann ich meine erste grosse Fotoausstellung im Nationalen Kunstmuseum, dem Kastejevmuseum in Almaty eröffnen. Die letzten zwei Wochen waren dementsprechend turbulent. Es mussten Fotografien grossformatig gedruckt werden und ein Geschäft zu finden, welches qualitativ gute Arbeit leistet war nicht einfach. Es folgte die ganze Arbeit mit dem Einladen der Gäste und dem Drucken von Prospekten und schliesslich sehr viel Kommunikation mit dem Museum und Leuten, die mich bei meinem Vorhaben unterstützen. Letzteren danke ich schon jetzt sehr für ihre Hilfe. Der Dank geht sowohl in die Schweiz, als auch nach Almaty. Die Ausgestellten Arbeiten werde ich in einem späteren Beitrag zeigen. Die eine Hälfte der Fotos habe ich in der Schweiz, die andere Hälfte in Kasachstan aufgenommen. Es gibt Landschafts-Stadt- und Porträtaufnahmen. Hier sehen Sie die Fotos, wie sie aktuell in meiner Temporärwohnung schön aufgestapelt liegen und auf ihren Einsatz im Museum warten:

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Und hier sehen Sie noch die Einladung, welche ich auf Russisch und Englisch gestaltet habe – Klicken Sie auf die Bilder, um sie in originalrösse betrachten zu können :

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Meine gute Freundin hat mir vor wenigen Tagen die Zeitung „Vremia“ – was übersetzt soviel heisst wie „Die Zeit“ unter die Nase gehalten und mir gesagt :“Schau dir doch mal die Bilder auf dieser Seite an, wo sind die gemacht worden?“

Lange musste ich nicht überlgegen, ein Erstes Bild, auf dem „Bärengasse“ gestanden hat verwies mich schon mal in den Deutschsprachigen Raum. Pferdekutsche in den Alpen und der Bärengraben machten dann alles klar. Der Artikel beschreibt die Schweiz. Der Titel des Artikels „Fsio w schokolade“ – übersetzt „Alles zur Schokolade“. Hauptsächlich beschreibt der Artikel die gängigen Klisches, er geht aber auch auf Sagen aus Luzern und Umgebung ein und meine „Dolmetscherin“ fragte mich an einer Stelle ungläubig :“ Ist es tatsächlich möglich, dass jeder ins schweizerische Parlament hineinspazieren kann, während dieses arbietet.“ Ich musste diese Frage mit einem Ja beantworten.

Etwas zynisch wurde zu diesem Punkt bemerkt, ob es denn die Parlamentarier bei der Arbeit nicht störe, wenn von den Zuschauern her Babygeschrei töne…

Hier zuerst das Logo der „Vremia“, mit der Titelleiste der aktuellen Ausgabe. Klar ersichtlich ist da meiner Meinung nach, dass Kasachstan nicht direkt gefärdet ist, zu einem „Gottesstaat“ zu werden.

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Auf dem zweiten Bild sehen Sie den ganzen Artikel über die Schweiz. Klicken Sie auf das Bild um es in Originalgrösse anschauen zu können. Diejenigen, die Russisch beherrschen können Sich so auch den Text zu Gemüte führen.

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Diese Werbung habe ich auf einem grossen schweizer Nachrichtenportal gesehen, die Debatte um die Armeewaffen, welche noch immer zu tausenden in den Schweizer Kleiderschränken herumliegen, scheint noch immer aktuell zu sein. Über das Thema habe ich schon etwa drei Texte vor etwa einem Jahr veröffentlicht. Und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb dieses Thema so umständlich diskutiert wird und welche Hornochsen von Parlamentariern eine schnelle Änderung des Gesetzestextes blockieren.

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Ich gratuliere dir Schweiz! Tatsächlich ist ein Antidemokrat, Unruhestifter und Politiker mit stark Volksaufhetzenden Tendenzen endlich weg vom Fenster! Das ist ein wichtiger Tag für die Schweiz, eine offene und integrative Schweiz.
Das soll keineswegs bedeuten, dass die Werte, die Traditionellen dieses Landes in den Hintergrund gedrängt werden sollten!

Nein, ich finde jede Schweizerin und jeder Schweizer sollte stolz sein, wenn in einem demokratisch wählenden Land progressive und und damit meine ich klar weniger konservative Kräfte ans Ruder kommen.

Der abgewählte Politiker hat mit scheinheiligen Reden und scheinheiligem Brauchtum etwas vorgegaukelt was weder schweizerisch ist, noch in unserer Tradition steht.

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Geht es der Schweiz so schlecht, dass eine Rechtspopulistische Partei wie die SVP dermassen zulegen kann, oder ist die gesamte politische Entwicklung ein Symptom einer grösseren Erkrankung? Denn es ist schnell gesagt, der Rechtstrend sei auf die „Blocher“ – Partei zurückzuführen und die ersten Gründe, welche dazu aufgezählt werden sind die Angst vor einem EU-Beitritt eines Grossteils der Bevölkerung und die noch grössere Angst vor der Überfremdung. Also eine Urangst, die Angst die eigene „Arische“ Blutslinie zu verlieren. Obschon gerade dies in der Schweiz, einer jeher Multinationalen Bevölkerung ein Witz ist.

Demnach muss an verschiedenen Orten in der Schweiz gesucht werden. Alleine solche Argumente reichen in einem der wohlhabendsten Länder der Welt garantiert nicht aus, um das Phänomen zu erklären.

Der Blog „Lupe“ titelt nach der Abstimmung „Braune Tsunami-Welle überrollte die Schweiz“, darin geht der Verfasser auf den Wahlkampf der letzten Monate in der Schweiz ein, stellt auch die überaus berechtigte Frage, warum sich das Volk nicht wehrt gegen eine dermassen hässliche und unmenschliche Polarisierung.

Auf der Webseite world socialist web site gibt es einen spannenden, gut geschriebenen Text mit dem Titel:“ Wahlkampf deckt tiefe Brüche in der Gesellschaft auf.“ : wsws.org – hier ein Ausschnitt aus dem Artikel

Die 7,5 Millionen Einwohner zählende Schweiz verfügt über vier offizielle Sprachen (deutsch, französisch, italienisch und rätoromanisch) und über zwei Hauptreligionen (römisch-katholisch und evangelisch-reformiert), die sich vor 160 Jahren noch in einem Bürgerkrieg bekämpften. Neben den Sitzen internationaler Großbanken (UBS, Credit Suisse) und globaler Konzerne (Nestlé, Novartis, Roche) finden sich auf engstem Raum ländlich Gegenden, in denen die bäuerliche Folklore noch zur Alltagskultur gehört. Hochentwickelte Industriezweige (Maschinenbau, Feinmechanik, Pharma) paaren sich mit primitivsten Formen der Landwirtschaft in den Bergen.

Die Neutralität in Verbindung mit dem Bankgeheimnis hat die Schweiz reich gemacht. Die Neutralität ermöglichte es ihr in zwei Weltkriegen, mit allen Seiten Geschäfte zu machen. Das Bankgeheimnis machte sie zum Anziehungspunkt für Großvermögen aus der ganzen Welt. Die Schweizer Großbank UBS ist mit 3,3 Billionen Franken Kundengeldern auch heute noch der größte Vermögensverwalter weltweit. Hinzu kommt dank der Naturschönheiten des Landes eine lukrative Tourismusindustrie.

Solange es gelang, die Grenzen einigermaßen abzuschotten, konnten die Gegensätze im Innern des Landes mit Hilfe dieses Reichtums abgedämpft werden. Der Sozialstaat erreichte zwar nie das Ausmaß der europäischen Länder mit einer starken Arbeiterbewegung. Aber die Arbeitslosigkeit war gering und das Lohnniveau relativ hoch. Die Landwirtschaft wurde hoch subventioniert und vor Importen geschützt.

Mit der Globalisierung, dem Wachstum der Europäischen Union und dem Ende des Kalten Krieges hat dieses System Risse bekommen. In der Schweizer Gesellschaft sind tiefe Gräben aufgebrochen. Der Aufstieg der SVP ist ein direktes Ergebnis davon. Zitat Ende.

Ein Grossteil des Artikels widmet sich auch dem Aufstieg der SVP und zeigt die massiven Verknüpfungen der Schweiz zwischen Politik und Wirtschaft. Eine beinahe Schizophrenes Gebärden müsste da auch Blocher attestiert werden, welcher einer der reichsten Männer der Schweiz ist, einen Grosskonzern führte, das Bankgeheimnis unbedingt beibehalten will, gleichzeitig den Bauern möglichst viele Subventionen überlassen möchte und seine Ansprachen durch Folklore (Kuhglocken und Schweizerkreuze) untermalt.

Um noch einmal auf den Titel zurückzukommen: “ Wahlkampf deckt tiefe Brüche in der Gesellschaft auf“, – den finde ich wirklich gut. Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv verändert. Die Bauern sind genau wie die Industrie verschwunden. Die Industrie befindet sich nun in Asien und die Bauern, sind in Süd- und Osteuropa. Die Schweiz hat sich zu einer beinahe reinen Dienstleistungsgesellschaft entwickelt. Importiert werden Unmengen von Ausländerinnen und Ausländern, die sich auf einem Fachgebiet spezialisiert haben, zum Beispiel im Bankensektor, dem Medizinalwesen und der Pharmazeutik. Durch die Gesamtentwicklung in den letzten Jahren hat es auch viele Schweizer gegeben, die an der Armutsgrenze“ leben, die working poors und die Stadtflucht hat den ländlichen Gegenden massiven Schaden zugefügt. Die Politik von Blocher manipuliert viele der ärmeren Schichten mit angstmachenden Parolen. Eine Schweiz wird heraufbeschworen, wo ein Mythos, wie Wilhelm Tell und die „Neutralität“ im zweiten Weltkrieg grossgeschrieben werden. Es werden „saubere“ Finanzgeschäfte der Grossbanken aufgetischt, die Überwachung innerhalb der Schweiz wird zum Nationalheiligtum erklärt und insgesamt eine völlig verklärte Sicht auf die Position der Schweiz inmitten Europas beschrieben.

Diese Entwicklung ist schade. Die Schweiz ist ein Land der Traditionen. Doch Echte Bräuche, wie ein „Fridlisfeuer“ oder das „Chlausschälle“ im Glarnerland, sind akut vom Aussterben bedroht. Künstliche Volksfeste, die nicht wirklich alt sind dienen als Instrumente eines sehr gefährlichen Nationalpopulismus. Und wohin Nationalpopulismus führen kann sollte Jedermann und Jederfrau klar sein.

Die Linken Parteien haben, wie mir eben jemand per sms aus der Schweiz geschrieben hat im Wahlkampf einfach die schlechteren Wahlstrategen gehabt. Vielleicht haben die bürgerlichen Parteien einfach zwanzig Millionen Schweizerfranken mehr in den Wahlkampf investiert.
Was läuft falsch in der Schweiz? Ich will die Schweiz nicht verurteilen, wie ich im Titel aber geschrieben habe empfinde ich die Schweiz als einen kränkelnden Staat. Es fehlt an einer guten integrativen Zusammenarbeit. Es fehlt an Respekt Ausländerinnen und Ausländern gegenüber und vor allem fehlt es an Visionen!