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Wenn ich schon über das Thema Architektur geschrieben habe, dann kann ich doch gleich noch einen Artikel folgen lassen. Über dieselben oder angrenzende Grossbaustellen in Almaty habe ich schon vor knapp zwei Jahren geschrieben. Und genau so lange befinde ich mich nun auch in Kasachstan, einem weniger bekannten Land. Mit meiner Dokumentation über diesen Zeitraum mittels Fotografie und Video habe ich hoffentlich für diejenigen, die sich für diese Gegend der Erde interessieren einen Einblick geschaffen.

Die Baustellen haben mich in Kasachstan schon seit meiner ersten Reise hierher fasziniert. Das anfängliche Tempo war sehr eindrücklich, Die Menschen wollten in eine neue Zukunft steuern und haben das mit monumentalen Bauten auch versucht. Jetzt ist die Ernüchterung gekommen und die Hauptangestellten auf Baustellen sind noch die Security Mitarbeiter, die Tag und Nacht kontrollieren, dass nichts von der Baustelle gestohlen wird oder Leute wie ich unerlaubte Fotos machen.

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Das Hauptgebäude des Projekts, das man auf diesen Fotos sieht liegt an der Al Farabi Strasse nahe dem letztes Mal beschriebenen Nurly Tau Komplex. Das Gebäude ist nun das höchste in Almaty und löst das Hotel Kasachstan ab.

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Es ist eine der wohl aussergewöhnlichsten, um nicht zu sagen absurdesten Plattenbauten in Almaty. Ein 12 Stockwerke hoher Bau, angelegt als Kleeblatt. Die ganze Fassade ist mit runden Betonelementen verziert. Und das Beste an dieser Experimentalsiedlung ist die schöne Aussicht auf das einzige grössere Gewässer in Almaty, den Sairamsee.

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Das ist ein etwa 500 Meter langer künstlicher See, gespiesen von einem Flüsschen, das vom Bergmassiv kommt. Einer Badewanne gleich wird der See im Herbst entstöpselt und im Winter ist dann nur ein leeres Betonbecken zu sehen. Am Ufer spielen im Sommer die Kinder, während im Winter eine kleine natürliche Eisbahn aufgestellt wird. Baden ist aber nicht unbedingt zu empfehlen, und das nicht nur wegen der grösseren Scherbendichte, an einer Altglassammelstelle, sondern wegen möglicher giftrückstände im Wasser. Auch eindrücklich ist es, rund um den künstlichen See die grossen Baustellen zu sehen mit den kühnsten Neubauprojekten, die derzeit aber alle still stehen.

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Zwischen April und Juni ist die Hochsaison der Asphaltarbeiten in Almaty. Die Temperaturen sind noch nicht so heiss, dass der Teerbelag sich gleich verflüssigen würde. In vielen Strassen sieht man riesige Baumaschinen (Teermaschinen, Walzen und Lastwagen aller Arten). Wie aus Erdlöchern kommend, rennen plötzlich dutzende von Orangebekleideten Heinzelmännchen herum und verrichten die verschiedensten Tätigkeiten.
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Mit einer rieseigen Maschine wird der Belag abgefräst, dann kommt die Teermaschine und versieht die Strasse mit einem niegelnagelneuen Belag. Und wenn die Strasse noch mit parkierenden Autos verstopft ist und die Arbeiten nicht planmässig ausgeführt werden können, dann wird nicht lange gezögert und der Abschleppwagen steht bereit.

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Das Tianshan Bergmassiv erhebt sich hinter Almaty auf eine Höhe bis 5020 Metern über Meer. Der höchste Pik dieses Gebirges eben mit 5020 Metern ist der Pik Talgar, der auf diesen Fotos sehr gut zu sehen ist. Gemacht wurden die Aufnahmen an einem äusserst klaren Tag am Kaptschagai Stausee, etwa 80 Kilometer ausserhalb Almatys. Für Jeden Reisenden, der einmal in der Zeit zwischen Juni und September in Kasachstan ist lohnt sich eine Wanderung in den Bergen des Alatau/Tienshan Gebirges auf jeden Fall.

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Nauris das grosse Frühlingsfest. Über das Wochenende fand in Kasachstan und den umliegenden Zentralasiatischen Staaten das Naurisfest statt. Ein Frühlingsfest, wie es in verschiedenen Regionen dieser Welt Brauch ist. Vermutlich auch aus der Tradition entstanden, den Schnee zu vertreiben und das Vieh auf die Wiesen zu treiben. So wie es in der Schweiz oder ganz Europa Fasnacht (Karneval) oder lokale Bräuche wie das „Fridlisfüür“ im Kanton Glarus gibt.

In Kasachstan ist es aber schwer die eigentliche Herkunft zu erkennen und bis jetzt konnte mir noch kein Kasache beantworten wo der Ursprung des Volkfests liegt. Und in Almaty werden einfach grosse Bühne mit Kasachischen Schnulzsängerinnen aufgestellt, es werden Schaschliks verspiesen und grosse Abfallberge hinterlassen.

Schön ist immer wieder, an solchen Anlässen   Fotos von Menschen und Menschenansammlungen zu schliessen.

Am letzten Sonntag habe ich es endlich geschafft, den Rangierbahnhof in Almaty anzuschauen, dies ist alles Andere als einfach. Es steht überall in Grossbuchstaben auf Russisch, dass das Betreten verboten ist. Nach Eineinhalb Jahren Kasachstan ist es auch nicht mehr so einfach einem Pförtner oder Security Angestellten weisezumachen, dass ich kein Wort Russisch verstehe. Aber am Sonntag ist mir dann das Glück hold gewesen. Es war ein Feiertag und darum war sogut wie niemand auf dem Gelände.

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Von der Auwezova Strasse her bin ich dem Gleis nach auf dem frisch gefallenen Schnee aufs Umschlaggebiet gelaufen. Der Himmel war erfüllt von einem wunderbaren Blau, gerade erst haben sich die Wolken verzogen vom wohl letzten Schnee in diesem Jahr. Ab und zu fährt eine kleine hellblaue Rangierlokomotive an mir vorbei. Dann komm ich an verschiedenen Wartungshallen und Eisenbahnzubehörlagern vorbei. Alles ist in Hellblau getaucht. Der einzige Weggefährte ist ein Bettler, welcher mir einen Schleichweg zu erklären versucht, zwischen der Margarinefabrik und der Wagonfabrik.

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Kein einziger Security Angestellter droht mir und zwingt mich das Gelände zu verlassen. Das ist mir so noch nie passiert.