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Lorenz Saladin – Tod am Khan Tengri ist ein Buch mit Fotos von Lorenz Saladin (1896-1936). Die Aufnahmen überdauerten die Jahrzehnte in Familienbesitz. Bei Recherchen stiessen Emil Zopfi und Robert Steiner auf die Hinterlassenen Fotos des Alpinisten.

Im Buch sind die verschiedenen Bergexpeditionen im Kaukasus, dem Pamir und zu Letzt im Tienshan in Bild und Text dokumentiert. Die Fotos die Lorenz Saladin selber gemacht hat sind sehr eindrücklich. Einerseits die eisigen Berglandschaften dieser Hochgebirge und andererseits ethnographische Aufnahmen von kirgisischen, usbekischen und anderen zentralasiatischen Menschen.

Wer das Buch kaufen möchte kann dies bei Buch.ch oder im Fachbuchhandel tun.

Wer gerne in die Berge geht und sich für Literatur interessiert kann auch an den geführten Berg/-Lesetouren von Emil Zopfi noch dieses Jahr teilnehmen. Weitere Informationen dazu findet man unten bei den Links.

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Saladin und die Abalakows begegneten 1936 beim Anmarsch den Zweitbesteigern des Khan Tengri, einer Expedition aus Kasachstan. Wir haben auch Fotos von den drei Gipfelstürmern, die sicher eine Art Nationalhelden sind.

Es war eine Gruppe von elf jungen kasachischen Bergsteigern, darunter Ewgeni Kolokolnikow (rechts), Tjütjünikow (vermutlich Mitte) und Kibardin, denen am 24. August 1936 die zweite Besteigung des Khan Tengri gelang. Auch sie verfügen nur über einfache Ausrüstung und leiden unter Erfrierungen.

Auch die Viertbesteigung, 1952, wurde von Kasachen ausgeführt.

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Quellenangaben: Foto aus den Recherchearbeiten von Emil Zopfi, Text: Emil Zopfi – “Lorenz Saladin. Tod am Khan Tengri” ein Fotobuch wird im März 2009 herauskommen.

Annemarie Schwarzenbach wäre am 23. Mai 2008 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass wird ihr im Verkauf erfolgreichstes Buch «Lorenz Saladin, ein Leben für die Berge » neu herausgegeben.

Der Khan Tengri wurde am 11. September 1931 vom ukrainischen Bergsteiger Michail Pogrebetski zusammen mit seinen Begleitern Franz Zauberer und Boris Tjurin erstmals bestiegen.

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Quellenangaben: Text und Bilder stammen von Emil Zopfi

Kurz vor Ankunft der »Moskauer «, wie die Expedition Saladins und Abalakows genannt wurde, erreichten die Bergsteiger Kolokolnikow, Kibardin und Tjütjünikow aus Alma Ata am 24. August 1936 als zweite Gruppe den höchsten Punkt. Ihre Route führte über den Westgrat, den heute üblichen Normalweg, den auch Saladin, Ewgeni und Witali Abalakow, Leonid Gutman und Michail Dadiomow durchstiegen. Sie erreichten am 5. September 1936 als dritte Expedition den Gipfel.

Auch die Retter, die der schwer angeschlagenen Truppe entgegengingen, stammten aus Alma Ata, die Überlebenden kamen dort ins Spital mit schweren Erfrierungen.

Dass Annemarie Schwarzenbach die Biografie eines Bergsteigers geschrieben hat, ist selbst für Kenner ihres Werks eine Überraschung. Sie war keine Bergsteigerin, doch schildert sie das Leben und die Expeditionen Saladins mit grosser Sachkenntnis, Einfühlungsvermögen und Bewunderung für seinen Mut und Unternehmungsgeist. Die Tochter aus reicher Familie war fasziniert von dem einfachen und unerschrockenen Mann aus Arbeiterkreisen, den sie persönlich nie getroffen hat. Sie entwirft in seinem Charakter ein eigentliches Gegenbild zu ihrem eigenen intellektuellen und unsteten Wesen, das von Depressionen und Drogensucht geprägt war.

Es gab aber auch Gemeinsamkeiten. Saladin war Kommunist in einer Zeit, in der sich viele bekannte Bergsteiger von den Nazis einspannen liessen. Die glühende Antifaschistin reiste für ihre Recherchen nach Moskau, traf dort Saladins Expeditionskollegen und konnte die Fotos seiner letzten, tragisch verlaufenen Expedition retten. Als Fotografin bewunderte sie die ästhetische und ethnografische Qualität der Bilder des Autodidakten.

Unsere Recherchen in russischen und schweizerischen Archiven und bei Nachkommen Saladins brachten viele neue Aspekte seines tragischen Schicksals und der literarischen Bearbeitung durch Annemarie Schwarzenbach zu Tage. Robert Steiner konnte aus russischen Quellen den Verlauf der unglücklichen Expedition genauer rekonstruieren, als das Schwarzenbach möglich war. Er würdigt die alpinistische Leistung der Expedition und recherchierte das Schicksal der russischen Expeditionsteilnehmer, von denen mehrere dem Terror Stalins zum Opfer fielen. Unter anderem wurden ihnen ihre Kontakte zu Saladin und Schwarzenbach zum Verhängnis.

Ich kenne Emil Zopfi schon seit langem, danke ihm auch herzlich für dieses Bild- und Textmaterial. Es besteht ja zwischen dem Ort des Geschehens und meinem aktuellen Aufenthaltsort eine wichtige Verbindung. Der Khan Tengri liegt unweit von Almaty beim Ort Narynkol unweit der Chinesischen Grenze er ist auch der grösste Berg Kasachstan mit 7010 Metern über Meer.

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