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So sah es früher, das heisst noch vor ca. 20 Jahren in Kasachstan aus! In schönen Paraden wurden Arbeitsleistungen Propagiert, die Bevölkerung auf die Kommunistische Lebenshaltung eingeschworen und alles schön in ein dunkles Rot getaucht. Heute ist das in Kasachstan etwas anders. Im letzten Jahr hat die Regierung komplett Abstand genommen zum Volksfest der Sowjetunion und einen 1.Mai der Kulturen lanciert.

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Auf einem der grössten Plätze Almatys wird nun dieses Volksfest ausgetragen. Auf einer überdimensionalen Bühne sind jede Menge bunte Plakate und Stofftransparente aufgehängt und aus Lautsprechertürmen hämmert die Techno-Volksmusik.

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Von Neun am Morgen bis spät am Abend tanzen den ganzen Tag über die 100 Weissnichtwieviel Volksgruppen ihre „traditionellen“ Tänze vor. In Anführungs und Schlusszeichen wegen der ziemlich einheitlichen Trachten und der noch einheitlicheren Volksmusik. Oft ist nicht einmal ein grosser Unterschied zu erkennen zu irgendwelchem Technobeat unterlegtem Schweizer Alpenjodlersound.

Hier ein paar Fotos zum 1.Mai in Kasachstan, welcher ganz ohne Krawalle zu Ende ging. Dafür auch mit einem guten Sicherheitsdispositiv. Die Polizei öffnete gar die Schranke zur Bühne, weil so wenig Publikum gekommen ist, dass kein grosses Gedränge zu befürchten war. Die Volksgruppen die auf den Fotos zu sehen sind   : Tataren, Usbeken, Kasachen und Juden. Leider nicht auf den Fotos ist die Gruppe des Deutsch-Kasachischen Theaters, welches auf Deutsch ein Volksliedchen zum Besten gegeben hat.

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Das Opernhaus in Almaty ist ein Schmuckstück. Von aussen gesehen ist das Gebäude riesig und im sowjetischen Betonstil gebaut. Aber nachdem man die Kasse (auch noch komplett sowjetisch) hinter sich gelassen hat ist alles in Marmor ausgekleidet.

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Ein dunkelroter Marmor bedeckt auch die Wände und wird nur vom vergoldeten Gipsstuck unterbrochen. Wer einmal in Almaty ist, sollte unbedingt auch eine kasachische Oper anschauen. Aktuell läuft gerade noch das Stück „Abbaj“ welches die Sage vom kasachischen Nationalhelden wiedergibt.

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Mit dem uralten Autobus Nr. 60 kann man aus Almaty an den Südlichen Stadtrand fahren. Ein Seitental entfernt vom Köktebe mit der aus ganz Almaty ersichtlichen Fernsehantenne. Der Bus ist vollgequetscht bis auf den letzten Stehplatz. Zumeist alte und etwas ärmere Leute, die in den Aussenbezirken (früheren Datschagegenden) leben.

Eine kleine Wanderung von etwa einer halben Stunde bringt einen anschliessend zum Kinsay Friedhof, dem grössten kasachischen Friedhof Almatys.

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Auf dem Foto oben zu sehen ist eine sehr interessante Szene: Mit dem Lexus und dem Mercedes fährt die kasachische Familie am Wochenende zum Friedhof um den verstorbenen zu gedenken. Einen Westeuropäer, der sich Ruhe auf einem Friedhof gewöhnt ist, der würde hier ziemlich erschrecken. Andauernd rasen Geländewagen auf der engen Strasse vorbei und ein Geistlicher, der wohl aus privater Tasche einige Dollars erhalten hat leiert etwas vor. Wirklich unangenehm ist aber der Abfall, der um den ganzen Friedhof herumliegt.

Etwas weiter weg, über dem Hügel erstreckt sich der neuste Stadtteil Almatys. Unzählige kleine Häuschen ziehen sich bis in die Steppe und gigantische Bauvorhaben, die allerdings gescheitert sind, sind da auch zu entdecken.

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Tschilik ist eine kleine Stadt nahe der chinesischen Grenze. Etwa 120 Kilometer von Almaty entfernt. In der Stadt und den umliegenden Dörfer leben viele Uiguren, eine Turkenminderheit, die vor allem in China stark unter Verfolgung und Diskriminierung zu leiden hat.

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Auf den Fotos zu sehen, das Partisanendenkmal noch aus der Zeit der UdSSR.

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Auf den Fotos zu sehen ist ein grosser Industriekomplex entstanden noch in der Ära der Sowjetunion. Was genau in den gigantischen, mehrere hundert Meter langen Fabrikhallen alles produziert wurde konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die Gebäude befinden sich in Kaptschagaj, einer Stadt ca. 80 Kilometer von Almaty weg.

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Im Gegensatz zu Almaty, wo es absolut unmöglich ist, eine ehemalige Produktionsstätte der Sowjetunion zu besichtigen, war es in Kaptschagaj ein Kinderspiel. Das riesige Gelände war verlassen und alles in den Hallen, was noch zu verwenden war wurde geplündert. Kontrollpulte, Schilder, Inventar bis hin zu festen Metallgegenstände, die wurden weggeschweisst. Wunderbar war der Ausblick in die unendliche Weite der kasachischen Steppe auf der einen Seite und auf den Kaptschagaj Stausee auf der anderen Seite.

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Ich bin immer wieder fasziniert von der sowjetischen Architektur. Alles in Allem war diese sicher nicht schlechter als westeuropäische Siedlungsarchitektur. Die Plattenbauten mit ihrer absoluten Einheitskonstruktion haben es mir angetan. In Kaptschagai habe ich zum ersten Mal gesehen, wie diese Bauten entstanden sein müssen. Es gibt da ganze Stadtteile, wo unfertige Plattenbauten herumstehen, die nicht mehr abgerissen und auch nicht fertiggebaut werden. Das ganze wirkt dann ziemlich surreal. Hier eine Reihe Fotos, die ich von diesen Bauruinen gemacht habe:

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Zum Teil hat es schon ein paar Treppen eingebaut, dass man sich auf die zweite oder dritte Etage begeben kann. Von da aus hat man einen schönen Blick auf den Kaptschagai Stausee und die Stadt selber.