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Diese Werbung habe ich auf einem grossen schweizer Nachrichtenportal gesehen, die Debatte um die Armeewaffen, welche noch immer zu tausenden in den Schweizer Kleiderschränken herumliegen, scheint noch immer aktuell zu sein. Über das Thema habe ich schon etwa drei Texte vor etwa einem Jahr veröffentlicht. Und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb dieses Thema so umständlich diskutiert wird und welche Hornochsen von Parlamentariern eine schnelle Änderung des Gesetzestextes blockieren.

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  • Heute wurden 82 Sturmgewehre gestohlen.
  • Heute hat die Schweiz zum grössten Rüstungseinkauf der letzten 10 Jahre zugestimmt.

Hr.Jenny und Fr.Fetz engagieren sich stark bei der Diskusion Armeewaffen Zuhause Ja oder Nein. Das Problem wäre aber noch nicht gelöst, wenn alle Ordonanzwaffen im Zeughaus abgegeben würden, denn von den 2 mio Waffen in den schweizer Haushalten stammen nur 500’000 von der Armee.
Aus dem „Echo der Zeit„vom 14.09.2006, einer Sendung des DRS habe ich einen kleinen Ausschnitt zum anhören :

Nach einem Artikel aus dem Tagesanzeiger von heute bleibt alles beim Alten. Sogar die Munition für die Dienstwaffe des Militärs bleibt zuhause. Das finde ich dumm und schade. Wie ich schon in einem frühren Bericht geschrieben habe erachte ich es als grobfahrlässig, solche Waffen in Privathaushalten zur Aufbewahrung zuzulassen. Es ist bekannt, wieviele Menschen sich im Jahr mit solchen waffen suizidieren und es besteht auch eine latente Gefahr, dass bei einem Amoklauf soche Waffen zum Einsatz kommen.

Ich zitiere aus dem heutigen Artikel vom Tagesanzeiger :“Der Bundesrat verteidigt die Abgabe der Taschenmunition als Demonstration des Wehrwillens und Ausdruck des Vertrauensverhältnisses zwischen Bürger und Staat“ Meine Frage dazu: „Ist eine solche Aussage nicht total lächerlich und absolut nicht unserer Zeit entsprechend?“

Aus dem Artikel geht weiter hervor, dass sich die beiden SP-Bundesräte gegen das Weiterführen dieser Praxis ausgesprochen haben. Das Freut mich.

Die Ordonanzwaffe bleibt weiterhin Zuhause und „griffbereit“, der Bundesrat ist nicht auf die Dikussion über das Entfernen der Dienstwaffe aus den privaten Haushalten eingegangen. Das ist schade und kostet unnötig Menschenleben. Der Bundesrat sollte eigentlich für seine Bürger einstehen. Und das Argument, es sei nicht Aufgabe der Armee, sich um gesellschftliche Probleme zu kümmern ist absolut lächerlich. Es ist die Aufgabe eines Staates, sich um die Bevölkerung zu kümmern.

In der Schweiz gibt es jährlich im Durchschnitt mehr als 1500 Suizide, das sind beinahe dreimal soviele Todesopfer, als durch den Strassenverkehr zu beklagen sind. Die Präventionen und Gesetzesänderungen im Strassenverkehr waren in den letzten Jahren markant. Die Szuizidprävention auf nationaler Ebene hingegen ist nicht wahrnehmbar. Ein beginn der Prävention ist für mich auch das rasche Entfernen der Armeewaffen aus den Kleiderschränken und Estrichen(Dielen). Eine zweite Zahl zum Thema Suizid: Die jährliche Dunkelziffer an Suizidversuchen wird mit etwa 15’000 beziffert. Es ist nicht so, dass jeder Suizid mit einer Armeewaffe begange wird, aber es ist klar eine hoche Zahl. Und die Hemmschwelle die nahe und griffbereite Waffe zu benützen ist geringer.

Des weiteren ist es sowieo sinnlos, solche Waffen mit scharfer Munition zu horten. Die Zeiten der Kriege durch einmarschierende Völker wird nicht einmal mehr von unserer Regierung für warscheinlich gehalten. Und ich will das Bild zuerst einmal sehen, wenn alle schweizer Männer auf die Strasse rennen und die Terroristen zurückdrängen.

Also: Die Ordonanzwaffen gehören ins Zeughaus, wie das auch ein glarner SVP-Ständerat sagt oder eingeschmolzen, wie ich sage.

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Die Artikel stammen aus dem Tagesanzeiger vom 06.Sept 2006

Die Schweiz weist zusammen mit den USA die höchste Selbstmordrate mit Schusswaffen auf. In der Schweiz tötet sich jeden Tag ein Mensch mit einer Waffe. In über 50 Prozent der Fälle wird die Dienstwaffe benutzt.

Hätte die Schweiz für den Waffenbesitz strengere Regeln, könnte die Zahl gesenkt werden. Die Verfügbarkeit von Schusswaffen habe einen direkten Einfluss auf die Häufigkeit von Schusswaffensuiziden, schreibt die Uni Zürich in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Resultate der Studie sind in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins «American Journal of Public Health » veröffentlicht.

Länder wie die Schweiz und die USA stehen infolge ihrer liberalen Gesetzgebung an der Spitze der Rangliste. Gemäss der Studie wirken sich Änderungen in der Verfügbarkeit von Schusswaffen wie etwa restriktivere Gesetze oder Reglemente direkt auf die Zahl der Selbsttötungen aus.

Vorbild Kanada

In Kanada ging auf Grund entsprechender Massnahmen die Verfügbarkeit von Waffen seit den 80er Jahren von 31 auf 19 Prozent zurück, die Schusswaffensuizide nahmen dabei von 32 auf 19 Prozent ab. In Australien sank die Waffenverfügbarkeit von 20 auf 10 Prozent, die Schusswaffensuizide von 30 auf 19 Prozent.

In der Schweiz nahm im gleichen Zeitraum der Anteil der Schusswaffensuizide von 23 auf 27 Prozent zu, wie es in der Mitteilung heisst. Bei rund der Hälfte der Fälle sind Militärwaffen involviert, wie Studienautor Vladeta Ajdacic-Gross auf Anfrage erklärte.

Schusswaffen spielen besonders bei impulsiven Suiziden und Suiziden unter Alkoholeinfluss eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen es, den Handlungsimpuls schnell umzusetzen.

Gemäss dem Studienautor besteht in der Schweiz mit ihrer hohen Suizidrate Handlungsbedarf. Im Hinblick auf Schusswaffen seien Massnahmen wie Waffenregister, Verbot spezieller Waffen, Minimalalter oder Wartefristen beim Waffenkauf denkbar.

Dieser Text ist heute im „20 Minuten“ und anderen Printmedien erschienen. Es ist wichtig, dass dieses Thema ein für alle Mal vomTisch kommt. Es braucht dringend eine Änderung im Waffengesetz, oder einfach das Verbot, Armeewaffen Zuhause aufzubewahren. Ich verstehe nicht, warum es solange braucht, damit gehandelt wird. Beim Drama Corinne Rey-Bellet gab es kurz eine Diskussion und öffentliches Plaudern über den Sinn, Dienstwaffen zuhause aufzubewahren. Es scheint aber so,dass eine gewisse Lobby solche Opfer in Kauf nimmt.

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Heute hat es im Tagesanzeiger auf Seite 2 einen kleinen Beitrag zu einer Petition, die die Frauenzeitschrift „Anabella“ lanciert.Es geht darum, dass in jedem vierten schweizer Haushalt eine Waffe der Schweizer Armee herumliegt. Und es gibt jedes Jahr Bluttaten, bei denen solche Waffen zur Ausübung einer Tat verwendet werden. Diese Petition richtet sich sowohl ans Parlament,wie auch an den Gesamtbundesrat und verlangt, dass die Waffen aus den Haushalten verschwinden.Ich unterstütze diese Haltung.