,

:::Munition bleibt auch im Haus:::

Nach einem Artikel aus dem Tagesanzeiger von heute bleibt alles beim Alten. Sogar die Munition für die Dienstwaffe des Militärs bleibt zuhause. Das finde ich dumm und schade. Wie ich schon in einem frühren Bericht geschrieben habe erachte ich es als grobfahrlässig, solche Waffen in Privathaushalten zur Aufbewahrung zuzulassen. Es ist bekannt, wieviele Menschen sich im Jahr mit solchen waffen suizidieren und es besteht auch eine latente Gefahr, dass bei einem Amoklauf soche Waffen zum Einsatz kommen.

Ich zitiere aus dem heutigen Artikel vom Tagesanzeiger :“Der Bundesrat verteidigt die Abgabe der Taschenmunition als Demonstration des Wehrwillens und Ausdruck des Vertrauensverhältnisses zwischen Bürger und Staat“ Meine Frage dazu: „Ist eine solche Aussage nicht total lächerlich und absolut nicht unserer Zeit entsprechend?“

Aus dem Artikel geht weiter hervor, dass sich die beiden SP-Bundesräte gegen das Weiterführen dieser Praxis ausgesprochen haben. Das Freut mich.

8 Kommentare
  1. Akte: Surveillance
    Akte: Surveillance sagte:

    Zum eigentlichen Thema nehme ich mal keine Stellung ;-)

    Aber was ist falsch an der Aussage des Bundesrates? Die Regierung vertraut ihren Bürgern genug, so dass sie keinen Anlass sieht ihnen die Dienstwaffen und Munition wegzunehmen. Das ist ein tolles Zeichen!

    Wieso entspricht das nicht unserer Zeit? In einer Zeit wo immer mehr Überwachungskameras installiert werden, wo ein Gesetzt mit dem Namen „BWIS II“ ausgearbeitet wird ist es doch schön zu erfahren das der Bundesrat vielleicht doch noch ein bisschen Vertrauen in den Bürger hat. Das die Schweiz ihren Wehrwillen demonstrieren müsste, sehe ich momentan auch nicht…. aber Schaden kann es nicht, oder?

  2. rafaelw
    rafaelw sagte:

    Antwort: Dass die Regierung dem Bürger vertraut, das stelle ich auch nicht direkt in Frage. Mich hat warscheinlich mehr das Wort „Wehrwillens“ angesprungen. Ich hab es noch nie gehört und weiss auch nicht wer gewillt ist, sich wogegen zu wehren. Vielen Dank für den Input bezüglich „BWIS II“, kannst du da genauer Auskunft geben?

  3. Akte: Surveillance
    Akte: Surveillance sagte:

    Nun hier ist der Wehrwillen wohl darauf bezogen, die Schweiz vor Feinden (einer fremden Armee) zu schützen. Wie oben angesprochen wird das hoffentlich lange nicht der Fall sein (von einem „nie“ zu sprechen wäre zu optimistisch), aber es liegt im Bereich des möglichen…

    Zum Thema BWIS II:
    Habe ich dir folgende Links aus meinem Blog:
    http://blog.michaelsch.ch/?p=4
    http://blog.michaelsch.ch/?p=126
    http://blog.michaelsch.ch/?p=145

  4. Fabian (Pseudoblog)
    Fabian (Pseudoblog) sagte:

    Suizide lassen sich auch ohne Gewehr durchführen. Wer Suizid begehen will und keine Waffe zuhause hat, findet eine andere Möglichkeit. Dieses Argument kannst du also streichen.

    Was Amokläufe angeht: erinnerst du dich an den Familienvater, der seine Familie mit einem Hammer erschlagen hat? Dazu gibt es in jeder Küche genügend Messer, mit denen es sich morden lässt. Ein Gegenargument mag ja sein, dass man beim Gewehr einfach abdrücken kann, so ganz ohne Körperkontakt und auf Distanz. Aber ein Waffenerwerbschein für andere Waffen ist für einen unbescholtenen Bürger immer noch leicht zu holen und meist sind es ja völlig unauffällige Bürger, die irgendwann durchdrehen.

    Ich sehe in den Statistiken keine Anzeichen, dass Besitzer eines Sturmgewehrs häufiger zu Amokläufen oder Suiziden neigen. Das ergäbe auch keinen Sinn. Wer morden will, der kann morden. Die Waffe ist der Mensch selbst, nicht das Gewehr und nicht das harmlose Küchenwerkzeug.

  5. waltraut
    waltraut sagte:

    Im heutigen Tagi ist ein Kommentar betitelt „Kein Schutz für Frauen“, ich dachte, da gehts um dunkle Unterführungen oder dreinschlagende Ehe- und andere Männer. Aber nein,es geht um das Gewehr und die Munition zu Hause. Ich muss schon sagen, ich habe mich noch nie im Leben von diesen Waffen bedroht gefühlt, aber von besoffenen Männern, von rücksichtslosen Autofahrern durchaus.
    Ich gebe meinen Vorkommentatoren recht, wer morden will, der tut es und wer sich umbringen will, der tut es auch.
    Als „zugeheiratete“ Schweizerin habe ich es immer als etwas besonderes empfunden, dass die Regierung aber auch die ganze Gesellschaft ihren Bürgern vertraut und ihnen die Waffen nach Hause gibt.
    Das ganze populistische Hype um Waffen und Munition dient doch nur zur Profilierung einzelner Medienerzeugnisse undeinzelner Politiker. Es gäbe Wichtigeres.

  6. Akte: Surveillance
    Akte: Surveillance sagte:

    Die Entscheidung des Bundesrates, dass die Munition nicht eingezogen wird ist meiner Ansicht nach völlig logisch. Der einzige Grund, die Dienstwaffe einem Soldaten nachhause zu geben ist, die Reaktionszeit zu verkürzen wenn ein Konflikt vom Damm bricht. Nimmt man nun diesem Soldaten die Munition weg, hat das ganze keinen Sinn, den ein Gewehr ohne Munition ergibt wenig Sinn ;-)

    Auch ich gebe Fabian recht, wer seinem Leben ein Ende setzen will der tut das. Und in den Händen eines Menschen kann auch… sagen wir… hmmm…. eine Banane zu einer Waffe mutieren ;-)

  7. rafaelw
    rafaelw sagte:

    Ja das ist richtig,man kann sich mit jedem Hilfsmittel umbringen. Ich selber arbeite mit Menschen, bei denen solche Themen oft vorhanden sind, darum leide ich wohl etwas unter „deformation professionel“. Also sollte man die Diskusion bezüglich eines verschärften Waffengesetzes wieder vermehrt ins Zentrum rücken?

  8. Fabian (Pseudoblog)
    Fabian (Pseudoblog) sagte:

    Nein, das fände ich auch falsch. Ich sehe keinen Nutzen hinter einem verschärften Waffengesetz. Die Sportschützen wären die Verlierer und die Kriminellen würden weiterhin illegal an Waffen kommen. Ich bin übrigens selbst kein Waffenliebhaber und kein Schütze, aber ich erkenne keine Vorteile.

    Nach welchen Kriterien müsste man eigentlich beurteilen, wer einen Waffenerwerbschein bekommt und wer nicht? Soweit ich weiss, wird beispielsweise das Vorstrafenregister kontrolliert. Aber ob jemand jetzt ein Psychopath ist oder ein friedlicher Sportschütze, könnten – wenn überhaupt – doch nur Profis in einem Gutachten feststellen. Vermutlich müsste man Waffen generell verbieten und alle vorhandenen Exemplare einziehen, wenn man den Missbrauch stoppen wollte. Hach, ich sehe einfach keine Lösung.

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert