fotos by r.wiedenmeier

Kasachstan ist ein Kinderreiches Land. Generell ist die Bevölkerung nicht mit der einer Westeuropäischen zu vergleichen. In den letzten Jahren wurden die Familien auch vom Staat kräftig gefördert. Bei der Geburt eines Kindes erhalten die Eltern als „Startgeld“ 65’000 Tenge, das sind umgerechnet knapp 500.-CHF. Ein stolzer Betrag, wenn der Lohn eines Lehrers gerade mal 220.- CHF pro Monat beträgt. Zusätzlich bekommen die Familien im Nachhinein ein Monatliches Kindergeld, welches aber kleiner ausfällt.

Im Familienpark fast am Stadtrand tummeln sich am Wochenende tausende von Familien und freuen sich an den Attraktionen, den Sowjetischen Karussellen, den Schiessbuden, Zuckerwatte und dem Riesenrad, von dem aus man eine schöne Sicht bis zu den Bergen hat.

Immer dabei sind auch die stolzen Väter. Meist tragen Sie die Kleinen auf Schuler oder im Arm. Das Highlight ist das Mittagessen im Park, denn da gibt es Schaschlik (Fleischmocken am Spiess) und Bier, respektive Limonade. Wobei auch die Mütter gerne auch ein Bier bestellen und dieses dann, nach hiesigem Gebrauch genüsslich mit einem Strohhalm austrinken.

Gestern war in Almaty in der Galerie Tengri Umai die Vernissage zu Nicolas Journoud’s Comicbuch Ex-Patria. Dabei hat er seine Biographie in Kasachstan verarbeitet und lustige oder auch absurde Situationen mithilfe des Mediums Comic verarbeitet.

Nicolas lebt schon seit fast vier Jahren in Almaty und hat für Kunstschulen und später das Magazin Vox Populi gearbeitet. Jetzt konzentriert er sich wieder vermehrt dem Zeichnen von Comic. Auf seiner Webseite (Link unten) kann man sich einen Überblick über sein Werk verschaffen. Kürzlich ist der erste Comic Band als gedruckte Version erschienen. Dieser kann über Amazon bezogen werden.

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Die „Banlieu“ oder Vorstadt Almatys ist sehr weit gedehnt. Vom Zentrum braucht man mit dem Taxi mindestens 40 Minuten bis zum Vorstadtgebiet Mamyr – es gibt aber noch entlegenere.   In den letzten Jahren sind auch riesige Satellitenstädte ähnlich denen in europäischen Grosssdtädten entstanden. Wohnslios für Familien mit kleinen oder keinen regelmässigen Einkommen. Oder kostenlose Übergabe von Wohnungen an sogenannte „Oralmanen“ – das sind rückkehrende Kasachen aus der ganzen Welt, die dem Rufe ihres Präsidenten folge leisteten. Hauptsächlich kommen diese Oralmanen aber aus den naheliegenden Chinesischen Grossstädten oder benachbarten Zentralasiatischen Ländern.

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Im Gegensatz zu den Unruhen in Pariser Vorstädten in den letzten Jahren und Graffitiübersprühten Hauswänden in Deutschland und Italien sind die Kasachen erstaunlich diszipliniert. Vermutlich ein Überbleibsel aus der Sowjetunion, weil die Strafen wohl auch höher ausfallen würden, als ich Europa.

Da fragt sich wohl auch manchmal der angestellte Security Wachmann, was er da bewacht. Auch die Baustelle, die auf den folgenden Aufnahmen zu sehen ist steht seit fast zwei Jahren still. Die einzige Ausnahme ist, dass ab und zu ein Arbeiter auf dem Gerüst herumstolpert oder das unfertige Gebäude als Temporärwohnung verwendet. Das Areal, auf dem sich die unfertigen Gebäude befindet liegt am Sairamsee, inmitten der Stadt. Links und Rechts des kleinen Stausees (ca.700m Lang) befinden sich die wohl absurdesten Bauvorhaben der Stadt, die nie fertiggestellt werden.

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Gestern Abend wurde im Kastejev Museum die Ausstellung „Bewegte Zeit – Erzählte Zeit“ eröffnet. Der deutsche Konsul, wie auch Vertreter des Goethe Instituts und die Kuratorin Jule Reuter hielten die Eröffnungsrede. Die Ausstellung widmet sich in fotografischen Zeitdokumenten den Jahren 1989-2009. Vierzehn KünstlerInnen zeigen ihre Werke – dabei sind auch kasachische Künstler wie Erbossyn Meldibekov und Oksana Shatalova. Begleitend zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen mit der ISBN Nr. 978-3-939670-30-8

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Oben die Fotos von der Vernissage. Die Ausstellung ist Teil des Deutschlandjahres in Kasachstan 2010. Weitere Informationen findet man auf der unten angegebenen Webseite, die ich programmieren durfte.

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Gestern war Stephan Nellen, der Schweizer Botschafter in Kasachstan zu Besuch in Almaty. Zu einem Cocktail-Dinner wurde geladen und erschienen sind viele Leute aus der Wirtschaft, die einen Bezug zur Schweiz haben. Also entweder selber Schweizer sind, oder für eine Schweizer Firma in Kasachstan arbeiten.

Almaty ist auch nach dem Verlust des Hauptstadt-Status die grösste und wichtigste Stadt des Landes geblieben deshalb nahm sich der Botschafter insgesamt eine Woche Zeit um in Almaty Wirtschaftsvertreter und Gesellschaften zu treffen.

Auf obigem Foto zu sehen sind Günther M.Zimlich, D.Erb,D.Engelhart und der neue Honorarkonsul Roland Hörler.