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Ein Erlebnis der Sonderklasse stellt ein Gang beim Schuhputzer dar. Hier in Almaty ein hochangesehener Beruf. Die Kasachen legen sehr hohen Wert auf gepflegtes Schuhwerk, man koennte geradezu von einem Heiligtum sprechen. Nachdem ich zugesehen habe mit welcher liebe der Schuhputzer sein Handwerk betreibt konnte ich mir die 300 Tenge preiswerte Prozedur nicht entgehen lassen. Schliesslich habe ich mich meine neuen Lederschuhe auch 4800 Tenge kosten lassen.

Also das geht so: Zuerst wird beim rechten Schuh der Schnuersenkel ausgefaedelt und die Hose hochgekrempelt. Dann wird mit einem weissen Schaumspray und einem Putzlappen der grobste Strassenschmutz entfernt. Dann folgt die Behandlung mit der mittelkleinen Burste und dem Schaum, um auch die Ecken und Rander sauber zu reinigen. Nun dieselbe Prozedur mit dem linken Fuss.

Als naechstes steht Fusswechsel bzw. Schuhcreme auf dem Programm. Diese wird auch zuerst mit dem Lappen aufgetragen, dann werden die Raender mit der mittelkleinen Buerste ausgewichst, und schliesslich mit der Zahnbuerste noch die kleinsten Falten in der Oberflache. Fusswechsel.

Schliesslich wird, zurueck zum rechten Fuss, zuerst mit der groben, dann mit zwei feinen Buersten der Schuh glanzpoliert, mit einem noch feineren Tuch endpoliert und mit einem Spray impraegniert. Fast wie bei einem Gebet bueckt sich der Schuhpolierer ueber den Schuhruecken, haucht auf die Impraegnierung, und massiert dann den Schuh noch mit blossen Haenden. Schnuersenkel wieder eingefadelt, gebunden und Hose heruntergekrempelt, linker Fuss, fertig!

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so schon glaenzende Schuhe gesehen. Am liebsten wuerde ich barfuss nach Hause gehen, damit das Werk des Schuhputzers nicht zerstoert wird.

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Es war heute spannend zuzusehen, wie die KasachInnen den Tag der Republik feiern. Auf dem Zentralen Platz war fuer die Zuschauer abgesperrt, sodass man einmal nicht von den Autos und deren Abgasen belaestigt wurde, sondern durch die Ueberlaute Volkspopulistische Musik. Schoen war es den ganz verschieden Menschen zuzuschauen, wie sie herumspazierten, ihr Eis assen oder bIer tranken. Wirklich frei scheint sich das Volk aber noch nicht zu fuehlen. Die Partystimmun ist nicht allzu ausgelassen, man koennte sogar ab und zu das Wort „bedrueckend“ verwenden.

Es war aber eine bereichernde Erfahrung, da ich bis jetzt in KZ noch kein solches Volksfest erlebt habe.

Und somit leite ich ueber zum zweiten Teil des Berichtes, welcher sich mit unserem gestrigen Ausflug an den Charryn Canion befasst:

Es ist unmoeglich, die Dimensionen der kasachischen Steppe in Fotos wiederzugeben. Endlose weiten, dazwischen einige Huegel, am suedlichen Horizont die Verschneiten Berge, die Grenze zu China, Usbekistan. Der Boden, der eine eintoenig braune Farbe hat entpuppt sich bei genauerem hinsehen als ein Gemisch aus einer imensen Gesteinsvielfalt. Ich habe 39 verschidenfarbige Steine gesammelt. Zwischen den steinen, feinster Sand. Es ist ein unglaubliches Gefuehl, darauf zu gehen, vergleichbar mit Harst (leicht angefrohrener Schnee). Da und dort Loecher im Boden, wenn man Glueck hat sieht einem frech und neugierig eine Wuestenmaus entgegen. Auch habe ich eine kleine Eidechse entdeckt, die sich tot stellt. Ueberall Wuestenpflanzen mit wunderschoenen farbigen Blueten. Die Sonne brennt, bis zu 45 Grad im Sommer. Vor uns eroeffnet sich der Canion der gleichzeitig auch militaerisches Sperrgebiet ist, also betreten Verboten.

Es ist erstaunlich dass vereinzelte Spuren der Zivilisation, sprich Abfall am Strassenrand gar nicht so extrem stoert. Er geht buchstaeblich unter in den weiten Dimensionen der Steppe. Ich komme mir vor wie in einem amerikanischen Road-Movie. Hungrig begeben wir uns auf die vierstuendige nach Hause fahrt mit dem Audi 100. In einem Bauerndorf essen wir in einem Restaurant.

Heute, der 25.10. ist der Nationalfeiertag in Kasachstan. Der „Din Reszpublika“. Da sind viele Geschaefter geschlossen. Nicht aber das Citycenter an der ToleBi-Strasse, denn sonst koennte ich nichts schreiben. Es wird einen grossen Umzug auf dem Zentralen Platz geben,w elchen wir uns nachher anschauen gehen.

Hier noch ein paar Links uber Kasachstan, Almaty…

Doswedanje.

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Dobro vecher.

Die Abenteuer gehen weiter. Jeden Morgen um 7.00 steht Claudio auf und macht seine „obligatorischen“ Yoga-Uebungen. Das ist Auch fuer mich jeweils eine Augenweide, wenn ich mich mit einem leichten Kater vom Vorabend aus dem Bett herausquaele.

Ein Abenteuer von Ende letzter Woche, welches einen ganzen Tag dauerte, ist besonders spannend. Um ca 9 sind wir an die ToleBi Strasse gegangen und haben versucht einen Taxifahrer dazu zu bewegen, dass er uns auf 2000 Meter ueber Meer faehrt, da wir den Wintersportort Chimbulak besuchen wollten. Das klappte auch, nach einer kleineren Uebberredungsdauer.

Die Schwierigkeiten waren dieses Mal ausnahmsweise nicht die Finanz. Verhandlungen, sondern das Auto des Taxifahrers. Dieses gab den Geist bei 1500 Metern ueber Meer vollends auf. Sodann mussten wir den Restlichen Weg mit einem leidenden Taxifahrer zu Fuss ueberwinden.

Endlich beim Skiort angekommen, bei strahlend blauem Himmel war das dann aber eine Augenweide, die man nicht allzugleich wieder vergisst. Mit zwei verschiedenen Seilbahnen und einem frierenden Taxifahrer sind wir schlussendlich auf 3000 Metern ueber Meer im ewigen Eis angekommen…

Beim obersten Punkt angekommen genossen wir einen sensationellen Blick ueber die umliegenden Berge, welche bis 5000 Meter hoch sind und die Stadt Almaty, wobei von dieser war hauptsaechlich eine grosse Dunstwolke zu sehen.

Heute haben wir noch das beruehmte Eisstadion Medeu oberhalb Almaty besucht, welches fuer jeden Almatiner als Wahrzeichen der Stadt gilt und mindestens einmal im Leben besucht werden sollte. Da heute Montag ist waren sehr wenige Leute da und wir hatten die Bahn beinahe fuer uns alleine. Das genossen wir auch aus Leibeskraeften…und kurz darauf folgte ein audgiebiges Mahl mit Schaschlik, Turienskii Wein und Laghman.

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Priwjet. In zwei Tagen ist wieder vieles geschehen. Wir haben uns in der Wohnung, welche an der Strasse Morotbaewa Kreuzung Kasibek Bi liegt eingelebt. Auch zusammen gekocht und gewaschen wurde schon. Natuerlich sind wir ausgestattet mit jeder Menge Technik-Schnikschak. Jeder hat einen eigenen Kasak-Telekom Chip, mit denen wir ungehemmt im Land herumtelefonieren koennen und so Kontakte herstellen koennen. Zudem haben wir einen Ipod, welcher uns mit Musik versorgt und auch TV fehlt in der Wohnung nicht, damit wir immer etwas besser Russich lernen.

Zu diesem Thema muss noch gesagt werden, dass Claudio auch ziemlich rasch in den Wortschatz hineinfindet.

Gestern haben wir den groessten Markt der Stadt besucht, die Baracholka. Das ist ein Markt, welcher sich ueber mehrere Kilometer an einer Strasse auf beiden Seiten hinzieht. Da konnten wir uns neu einkleiden , auch Schuhe mussten dabei her…und zusaetzliche Kontakte konnten ueber die Handynummer geknuepft werden…
Am Abend hatten wir dann ein kleineres Problem mit dem Heimweg. Gleich zwei Taxifahrer brachten uns nicht wirklich in die Naehe unserer Wohnung und so wateten wir etwa zwei Stunden bei triefendem regen in der Stadt umher.

Heute Morgen machten wir uns auf den Weg ins Nationalmuseum und dort schauten wir uns alles ausfuehrlich an. (Spass). Wir gingen durch und spazierten zu einem Grossen Einkaufscenter, wo wir wieder einmal einen Hamburger geniessen konnten, dies wohlgemerkt nach mehreren Kilogramm Schaschlik. Nach dem Essen fuhren wir dann mit der Seilbahn auf den Uetliberg Almatys, den Koktebel. Von da aus hat man einen Atemberaubenden Blick ueber die Stadt.

Priwet. Seit vier Tagen ist die Gedankenboerse (Rafael) und Claudio in Almaty,der ehemaligen Hauptstadt von Kasachstan. Es ist schoen, laut und lebendig hier. Zuerst mussten wir die Zeitverschiebung etwas verarbeiten, wozu eine Menge Vodka noetig war (Spass).(anm.Claudio:“Ich trinke keinen Alkohol“)

Spaeter folgten die ersten Gehversuche von Claudio auf Russisch, sie ausserten sich manchmal mit einem laechelnden ne panimaju russki oder einem Gegenueber, welches zu lachen begann.

Das Wetter spielte weitgehend mit, ab und zu regnete es ein wenig, wobei die Temperaturen bisweilen angehem sind. Lange Wanderungen nach noch laengeren Diskussionen in der Hotelbar folgten. Diese Wanderungen durch Almaty, diese pulsierende und chronisch durch Autos verstopfte Stadt, sind etwas angenehmes.

Heute folgte dann eine einschneidende Aenderung des Tagesablaufes, weil es nach langen und schwierigen Verhandlungen gelungen ist eine eigene Wohnung zu erkaempfen. Das freuete auch Claudio, denn in der Wohnung poltern nicht um zwei morgens sturzbetrunkene Kasachen durch das Treppenhaus. Die Lage der Wohnung ist mehr oder weniger zentral.

Gestern Abend konnten wir noch einer Vorstellung von verschiedenen Projekten des juedischen Vereins (Almaty) beiwohnen. Mascha stellte sich netterweise zur Verfuegung, uns bei jedem Projekt, wobei es zum Beispiel um Jugendarbeitslosigkeit, Praevention im Alter ging…eine exklusive Fuehrung auf Deutsch zu geben. Das warein spannendes Erlebnis.

So das waren die ersten Zeilen aus Almaty.

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