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Gestern war das Ziel eines Ausfluges der Issik See in den Bergen, etwa Zweihundert Kilometer von Almaty entfernt. Es war ein heisser Tag, zwischen 33 ° und 35 °. Nach der Fahrt hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Berge. Ein kleiner Türkisblauer See mit ziemlich kaltem Wasser, wenn ich die Badehosen dabeigehabt hätte, wäre ich dennoch dankend hineingesprungen.

Im Halbschatten war eine Gruppe werdende KünstlerInnen von der Kunstschule in Almaty am Malen. Sie pinselten mit Kopfhören in den Ohren die schöne Landschaft auf Leinwand.

Von den Fotos, die ich gestern gemacht habe gefällt mir die Gruppe Männer und Buben, die alle schön in eine Richtung schauen!

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So sieht eine Altglassammlung in Almaty aus. Derjenige, welcher die Flaschen zurückbringt erhält die darauf angeschriebene Summe in Tenge zurück. Oft gibt es Abfallwühler , die mit grossen Säcken die Flaschen zurückbringen. Während der Sowjetunion, so wurde mir gesagt war das Zurückbringen weit öfter in Usus, als heute. Prinzipiell landet Altglas mit Altblech, Altöl und Alteelektroabfall zusammen in der Mülltonne. Auf der Strasse sieht das Bild etwas anders aus. An fast jeder Kreuzung hat es grosse Müllcontainer, wo theoretisch getrennt gesammelt werden kann. Ich hab aber schon mehrfach reingeschaut und bemerkt, dass hinter der schönen Trennfassade nur ein grosser Behälter stand, und dieser von der Müllabfuhr als Gesamtpaket abgeholt wurde.

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Unter dem Motto ‚Destination Asia – Eastern Orientalism‘ fand die Internatinale Konferenz zur Zeitgenössischen Kunst in Zentralasien statt. Das Kuratorentrio „Sharmila Samat (Indien, Abdul Quddus Mirza (Pakistan) und Valeria Ibraeva (Kasachstan) informierten im dritten Teil des Projekts ‚Destination Asia‘ über Neues in der lokalen Kunstszene, aber auch über ganz Anderes.

Aus der lokalen Kunstszene waren im Bereiche Kuratoren und ‚gestandene‘ Künstler alle Anwesend, die Rang und Namen haben. Was mich etwas überraschte, im negativen Sinne war, wie wenig junge KünstlerInnen an der Konferenz teilgenommen haben. Entweder ist das Interesse zu gering, oder die Information über den Anlass gelangte nicht weit genug.

Auf den Fotos unten sieht man Werke von Oksana Shatalova, (Die vier   hochformatigen Fotos mit den Kindern unter Stacheldraht), – die Künstlerin selber mit Brille vor dem 3M Logo. Des Weiteren sind Werke eines mir unbekannten Künstlers zu sehen. mit Fotos von Bushaltestellen aus der Zeit der cccp in Kasachstan. Mir haben diese Fotos sehr gefallen. Auch das Gebäude ist ein Überbleibsel der Kolonialmacht Russland. Das Haus der Wissenschaften. schön auch der Ausblick auf das Hotel Kasachstan über einen leicht verfallenen Innenhof.

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Links zum Thema:

Am Stadtrand Almatys, Richtung Medeo wird seit geraumer Zeit an einer Riesenüberbauung gewerkt. Sie sieht für meinen Geschmack etwas zu kitschig aus. Doch ich befürchte bei diesem Bau weniger, dass er leerstehen bleibt, im Gegensatz zu vielen Anderen, über die ich auch schon geschrieben habe. Die Lage ist extrem gut, direkt am an der Waldgrenze. Man sieht in die Berge einerseits und über die ganze Stadt und damit auch den Smog auf der anderen Seite. Bei den Links eine Liste mit Bauvorhaben die in Almaty realisiert werden.

Links zum Thema:

Es gibt sie tatsächlich. Ich musste auch lange darauf warten, bis ich die ersten echten kasachischen Cartoons zu sehen bekommen habe. Dazu verholfen hat mir ein junger französischer Künstler, der mittlerweilen zwei Jahre in Almaty lebt.

Aus den Jahren 1988 und auch etwa später stammen die Cartoons, die sie sich nun auf meinem Blog anschauen können. Der Erste heisst ‚Tanzagang‘, der Zweite ‚Dastarkhan‘ und der Dritte ‚Altaï Ulïy‘

Hier ein Still von ‚Altaï Ulïy

Wie man auf dem Film sehen kann hat die Macherin eine kasachische Tradition, das Bemalen von Lammknorpeln auf neue Weise umgesetzt. Mir gefällt auch die Musik dazu sehr gut. Gesprochen ist entweder auf Chinesisch oder einen Altaidialekt.

Der Zweite Cartoon, von dem ich einen Still gemacht habe : ‚Dastarkhan‘ Er stammt aus dem Jahr 1988 und wurde bei Kazakhfilm produziert. Die Geschichte geht um etwas vom Wichtigsten in der kasachischen Tradition – die Gastfreundschaft. Zuerst muss im Cartoon der Gast zum Bleiben überredet werden, anschliessend isst er vom Lamm nur die Nieren, deshalb muss dder Wirt alle täten, um den Gast zufrieden zu stellen.

Die beschriebenen Videos findent man im Blog ganz unten oder auf meinem YouTube Account:

Die Bauwut und Planungsenwürfe sind im vergangenen Winter zu grossen Teilen eingestellt worden. Auch viele Hochhäuser, die schon im Bau waren wurden von einem Tag auf den Anderen der Natur überlassen. Nun gibt es in Almaty jede Menge Baustellen, mit Gebäuden, bei denen schon bis zur vierten Etage gebaut wurde, dann kam die Kriese und die Baustellen wurden im Winter nicht ordnungsgemäss gegen Frost geschützt, sodass vieles rostet oder viel Substanz nicht mehr brauchbar ist.

Insgesamt muss sehr viel Geld in den Sand gesetzt worden sein, bei Spekulationen und völlig überteuerten Quadratmeterpreisen, die im Aufschwung wohl der eine oder Andere reiche Kasache gezahlt hätte. Nun tut es so gut wie keiner mehr. Und schon fertig gebaute Komplexe können nicht verkauft werden.

Es bleibt zu hoffen, dass sich auch Kasachstan in diesem Jahr von einem herben Rückschlag erholen kann!