Vor wenigen Tagen eröffnete das Soros Centre in Almaty in neuen Räumlichkeiten eine neue Ausstellung mit dem Titel „Дом толерантности“,
also „Das Haus der Toleranz“. Vor allem die neuen Räumlichkeiten muss ich als sehr gut ausgewählt bezeichnen, in einem Idustriegebäude relativ zentral. Ein riesiger Raum, die Wände bis zur Mitte grün gestrichen, wie oft in der ehemaligen Sowjetunion anzutreffen. Die Ausstellung unter dem genannten Titel vereinigte das junge künstlerische Schaffen, vorwiegend aus Almaty und Umgebung. Es waren Arbeiten von Irina Masslikowa, Alexej Schindin, Regina Shepetja, Malik Zenger u.a zu sehen. Die Arbeiten waren mir zu einem grossen Teil schon bekannt. Was etwas schade war, ist die Tatsache, dass es keine Eröffnungsrede gab und für „Fremde“ Informationen zu KünstlertInnen eigentlich nicht vorhanden waren. Ich hoffe nun auf weitere interessante Ausstellungen im „neuen“ Soros Centre, über welche ich auch gerne immer wieder in meinem Blog schreibe.

 

Hier können Sie die Fotos der Ausstellung „Kasachstan-Schweiz“ betrachten. Gestern war die Vernissage im Kunstmuseum. Es herrschte ein grosser Medienandrang, beinahe zwei Stunden ohne Unterbruch musste ich Interviews geben, was für mich eine neue Erfahrung darstellte. Die Rückmeldungen von den Besucherinnen waren sehr positiv und die Eröffnungsrede von Hr.Schlaefli, dem schweizerischen Generalkonsul war herzlich und hat mich sehr gefreut.

Hier die Fotos in Slideshows, zuerst die Kasachischen, unten die aus der Schweiz. Klicken Sie bitte auf das Bild, um die jeweils 20 Fotos „durchzublättern“.

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Am nächsten Freitag, dem 14.März um 16.00 kann ich meine erste grosse Fotoausstellung im Nationalen Kunstmuseum, dem Kastejevmuseum in Almaty eröffnen. Die letzten zwei Wochen waren dementsprechend turbulent. Es mussten Fotografien grossformatig gedruckt werden und ein Geschäft zu finden, welches qualitativ gute Arbeit leistet war nicht einfach. Es folgte die ganze Arbeit mit dem Einladen der Gäste und dem Drucken von Prospekten und schliesslich sehr viel Kommunikation mit dem Museum und Leuten, die mich bei meinem Vorhaben unterstützen. Letzteren danke ich schon jetzt sehr für ihre Hilfe. Der Dank geht sowohl in die Schweiz, als auch nach Almaty. Die Ausgestellten Arbeiten werde ich in einem späteren Beitrag zeigen. Die eine Hälfte der Fotos habe ich in der Schweiz, die andere Hälfte in Kasachstan aufgenommen. Es gibt Landschafts-Stadt- und Porträtaufnahmen. Hier sehen Sie die Fotos, wie sie aktuell in meiner Temporärwohnung schön aufgestapelt liegen und auf ihren Einsatz im Museum warten:

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Und hier sehen Sie noch die Einladung, welche ich auf Russisch und Englisch gestaltet habe – Klicken Sie auf die Bilder, um sie in originalrösse betrachten zu können :

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Alexej Schindin ist ein dreissigjähriger Künstler, der ursprünglich aus Kostanaj, dem nördlichsten Kasachstan stammt. Also aus dem Kasachischen Sibirien. Er hat sich dann Anfangs zwanzig entschieden, nach Almaty an die Kunstakademie zu gehen und dort das Kunststudium zu machen, welches er dann nach fünf Jahrern auch mit dem Diplom beendete.

Ich habe Alexej oder umgangssprachlich „Loscha“ vor etwa einem Jahr kennengelernt, als jungen, aufgestellten und sehr talentierten Mann. Sein Werk als Künstler besteht zum grössten teil aus Fotoarbeiten, Schwarz-Weiss Aufnahmen sind im Zentrum. Er hat die Fotos selber entwickelt und zum Teil anschliessend in digitalen Foto-Slideshows verarbeitet, die mich auch sehr beeindruckt haben, mit ihrer speziellen Stimmung.

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Auch mit Ölfarbe arbeitet Loscha oft, in seiner „Datscha“ in den Hügeln oberhalb Almatys findet er Ruhe und die nötige Distanz zum Grossstadtjungel, damit er konzentriert arbeiten kann. Um Geld zu verdienen geht er oft für grosse Filmprojekte z.B bei Kasachfilm als Artdirector arbeiten, oder auch als Bühnendekoratoeur.

Die Fotoarbeit „Верблюд“ – übersetzt „Kamel“ hat mich am meisten fasziniert und auch erschreckt, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Im Westen Kasachstans, also beim Kaspischen Meer hat Loscha eine Serie spektakulärer Fotos machen können, als ein Kamel in der offenen Steppe geschlachtet wurde. Von der Grossansicht bis zum abgehackten Kopf hat er alles dokumentiert.

Leider hat Alexej Schindin noch keine persönliche Ausstellung gemacht, aber ich denke es wäre an der Zeit, dass er sein Werk einmal der Öffentlichkeit präsentieren kann.

Hier ein Foto von A.Schindin mit dem besagten „Верблюд“ und anschliessend zwei Ölbilder – Bitte Klicken Sie auf die Bilder für eine Ansicht in Originalgrösse :

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Gestern war ich wieder einmal seit drei Monaten im Atelier von Erbossyn Meldibekov und lauschte seinen Ausführungen über die Kunst in Kasachstan und die Probleme. Er zeigte seine ganzen Fotos und was über ihn in den verschiedenen Katalogen usw. geschrieben wurde. Sein aktuelles Hauptthema sind die Fleischskulpturen. Er imitiert Skulpturen von Giacometti, arbeitet aber nicht mit Metall, sondern mit dem Fleisch, vorwiegend von Pferden, was seiner Ausführung nach mehr nach Zentralasien passt. Auch Actionfotos hat er verschiedenste gemacht. Die Werke haben nur eine Kurze Lebensdauer und darum ist das Foto das Kunstwerk, welches am Ende übrig bleibt.

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Die Filme von Kusturica, die ich vor etwa 10 Jahren zum ersten Mal gesehen haben, begeisterten mich auf Anhieb. Da war der Erste Film, den ich mit etwa 18 gesehen habe „Califiorina Dream“. Der hat mich bis hält mich bis heute im Banne.

Vor etwa drei Jahren habe ich Kusturica in der Roten Fabrik in Zürich zum ersten Mal live gesehen, mit dem No Smoking Orchestra. Auch das eine eindrückliche und positive Erfahrung.

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Quellenangabe: Das Foto stammt von: „cinemaparadisoblog.com.ar“

Hier in Almaty habe ich auf meiner Festplatte einen weiteren Film von Kusturica gefunden, den ich noch nicht geshen hatte: „Super 8 Stories“. Es ist ein Film, welcher die Tour im Bandbus aufzeigt und die einzelnen Charakter dieses Ensembles auf sehr schöne Art und Weise über den Screen flimmern lässt. Es wird geflucht, gepöbelt, dann gesungen, trompetet und natürlich immer mal wieder getanzt. Kusturica selber ist auch immer wieder mal zu sehen.

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Quellenangabe:   Das Bild stammt von der Webseite „cinema.ch“