Schlagwortarchiv für: almaty

dsc_0087
fotos by r.wiedenmeier fotos kaufen >>     www.istockphoto.com

Gestern am 9.Mai wurden die Veteranen des 2.Weltkriegs geehrt. Der „Dijn Pobedi“ – übersetzt- der Siegestag ist ein wichtiges Fest in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Schon zwei Wochen vorher hingen in der ganzen Stadt riesige Plakate mit den Namen der Gefallenen kasachischen Soldaten.

Am Morgen gestern standen schon die ersten Veteranen an der Bushaltestelle und die Tür des Busses blieb erstaunlich lange offen, sodass der Mann mit Gehstock sich nicht beeilen musste, sonst reichts mir manchal nicht, die Schwelle des Buses im haltenden Zustand zu überschreiten!

Generell wird den Veteranen in Kasachstan und vermutlich anderen angrenzenden Ländern sehr grosser Respekt entgegengebracht.

Die Feierlichkeit wurde durch eine kleine mehr zeremonielle Parade begonnen, dann wurde auf einer grossen Bühne mit Militärorchester der Augenblick des Siegs über den Faschismus theatralisch nachgespielt. Sogar auf dem 50 Meter hohen Gebäude im Hintergrund rannten Soldaten mit roten Fahnen umher, dem Sinne nach die Rote Fahne, welche auf dem Brandenburger-Tor geheisst wurde.

Es folgten Inszenierungen und Reden. Der zweite Schauplatz war die Fusgängerzone Almatys, der Arbat. Dort feierten die jungen Soldaten, Kindergruppierungen in Uniformen.   Sie marschierten und sangen. Später gab es Tanzgruppen und 5-7 jährige Kinder, die Lieder vor Publikum sangen. Der Tag war sehr angenehm und die Feierlichkeit ist ein lohnenswertes Spektakel, bei schönem Wetter und Temperaturen um 30 °.

dsc_0002 dsc_0021 dsc_0026 dsc_0031 dsc_0036 dsc_0040 dsc_0043 dsc_0048 dsc_0063   dsc_0097 dsc_0116 dsc_0139_1 dsc_0152_1 dsc_0154_1

Heute ist Lenin in einer spektakulären Aktion an die Leninastrasse in Almaty zurückgekehrt! Der Name der Strasse jetzt wäre Dostyk, doch ich habe den Namen selber noch nie verwendet, in aller Munde ist noch der Sowjetische Name „Lenina“. Ich spreche hier oft über die „gute“ Alte Zeit. In Anführungszeichen, weil sie nicht immer für alle gut war, aber nicht in Anführungszeichen, um zu sagen, dass damals alles schlecht gewesen sei.

Nun habe ich zufällig erfahren, dass ein Kollege im Besitz eines Lenin-Kopfes ist, und er mir diesen überlässt, für meine künstlerischen Zwecke…

Alles schön und gut; heute gegen Abend war es soweit, Lenin kam im Kofferraum eines Mercedes angefahren und sogleich wurde er auch gefilmt und fotografiert. Zu dritt haben wir ihn in den Hauseingang getragen, wo ich wohne. Doch wie manchmal das Schicksal mitspielt, oder eben nicht – war ausgerechnet heute der Aufzug kaputt! So musste ich spontan einen Gurt im siebten Stock holen, diesen Lenin um den Hals wickeln und so gings Etage um Etage bis in den siebten Stock. In der Mitte kam uns noch ein junger Kasache zur Hilfe.

Derr Gurt riss und so streifte Lenin meine grosse Zehe, was etwas schmerzte. Mit letzter Kraft haben wir ihn durch die Wohnungstür ins Schlafzimmer gebracht, wo er jetzt direkt aufs Gästebett starrt. Um einen Eindruck von der Grösse des Leninkopfs zu bekommen betrachten Sie doch die folgenden Bilder und die Aufnahmen, die während der Lenin-Aktion gemacht wurden.

img_1264 img_1265 img_1266 img_1271 img_1272

dsc_4751
fotos by r.wiedenmeier fotos kaufen >>     www.istockphoto.com

Vor etwas über einer Woche habe ich die Fotos meiner Ausstellung im Kunsthaus (Kastejev) in Almaty nach Hause zurückgenommen, womit auch meine Ausstellung nach einem Monat zu ende war.

Es war eine intensive aber auch hochinteressante Erfahrung, eine solch grosse Ausstellung zu organisieren. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Darum möchte ich als Erstes mich an dieser Stelle noch einmal bei allen, die mitgeholfen habe von Herzen bedanken! Die Reaktionen waren sehr positiv und ich werde in Zukunft wohl weiterhin meine Ideen und Werke einem grösseren Publikum präsentieren. Falls ich auch weiter unterstützt werde!

Oft bin ich im Museum in Gespräche über meine Werke verwickelt worden, es gab viele Fragen, was ich genau mit meinen Fotos sagen möchte, wo ich sie aufnehme, in welcher Stimmung ich mich bei den Aufnahmen befand und so weiter.

Damit auch in Europa die Räumlichkeiten, die Vernissage und Pressereaktionen angesehen werden könne, mach ich das Ganze jetzt mit diesem Artikel zugänglich:

Zuerst einmal die Fotos von David Weisenborn, welcher die Vernissage auf Schritt und Tritt dokumentiert hat (vielen Dank):

dsc_4740 dsc_4754_0 dsc_4774 dsc_4781 dsc_4783 dsc_4788 dsc_4867 dsc_4874 dsc_4880_0

Dann ein paar Fotos von mir, welche die Aussenansicht des Museums zeigen und dann den grossen Raum, in welchem meine Fotos zu sehen waren:

dsc_0090 dsc_0091 dsc_0094 dsc_0096

Zum Schluss drei Presseberichte, zwei von der sehr engagierten Deutschen Allgemeinen Zeitung aus Almaty, der Dritte aus der Südostschweiz, meiner Urheimat in der Schweiz.

11.indd 12.indd 002_sogl_72_2008-03-17

Am Wochendende konnte ich einem guten Tanzspektakel beiwohnen, integriert in einen Grossanlass. Unter Anderem konnte ich auch eine exzelente Gruppe von Musikern anhören, die traditionelle kasachische Musik gespielt haben. Mit einem durch Mark und Bein dringenden Kehlgesang. Später kamen dann die Tänzerinnen in den schönen Kleidern in den Nationalfaren gehalten zum Zuge!

Seit vorgestern hat Almaty eine kurze Kältewelle erfasst, sogar etwas Schnee ist gefallen, somit wurde der Frühling inklusive Blumen weiss verziert.

DSC_0089_450

Heute morgen bin ich gegen Zehn auf der Leninstrasse Richtung Medeo Stadion gelaufen. Ich musste nicht lange auf die ersten Zeichen der bevorstehenden Fackelstaffette warten:

Hunderte, ich übertreibe keineswegs, Autobusse fuhren an mir vorbei, den Berg hoch. Vollgefüllt war jeder, mit gegen hundert Studentinnen und Studenten. Eine eindrückliche organisatorische, höchst disziplinierte Leistung. Vor jeder Zehnerkolonne von Bussen fuhr ein Polizeiauto. Etwa nach fünf Kilometern weiter begann dann das Spalierstehen der Studenten und Polizisten. Gut die Polizisten waren getarnt, mit schönen roten Überzügen, doch unten trugen sie die Dienstuniform,was man an Hosen und Schuhen locker erkennen konnte.

Die Studenten wurden den Berg hochgefahren, ausgeladen und sie mussten schön an der Strasse stehen, das auf weit über fünf Kilometer. Jede zehn Meter vor ihnen ein Polizist, mit Gesicht zu den Studenten gerichtet, damit diese auch nicht auf allzu dumme Gedanken kommen. Jede fünfzig Meter ein Polizeioffizier, welcher seine Schüler überwachte.

Dann das erste Erlebnis, welches ich mit der Kamera festgehalten habe, der erste Bus gab den Geist auf und die Studenten mussten aussteigen und zu Fuss weiter – das zweite Ereignis: In Hohem Tempo raste der Wagentross des Präsidenten Nursultan Nasarbajew auf mich zu, sein Mercedes mit dem Nummernschild „01 kz“ versehen, sollte auch auf einem Foto zu erkennen sein.

Ich wanderte bis drei Kilometer vor Medeo, doch dann wurde es zu heiss und ich schaute den Studenten zu. Beim Rückweg dann der Fackellauf, von dem auch ein Foto in der Slideshow unten enthalten ist. Schlimm wurde es nachher, Tausende von Studenten machten sich zu Fuss auf in die Stadt. Gefährlich war das, weil die Autobusse beladen mit den übrigen Studenten in Schnellem Tempo hinten an die Studenten heranfuhren. Lautes Sirenengehupe von der Polizei verursachte auch mir einen dröhnenden Kopf.

Später sind die Feierlichkeiten noch an weiteren Orten in der Stadt weitergegangen, für dessen Besuch ich aber zu müde war.

DSC_0023_450 DSC_0038_450 DSC_0040_450 DSC_0044_450 DSC_0045_450 DSC_0061_450 DSC_0086_450   DSC_0095_450 DSC_0100_450 DSC_0107_450