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Am Stadtrand Almatys Richtung Berge befindet sich das mehrere Quadratkilometer grosse Gelände von Kasachfilm, der kasachischen Filmindustrie. Diese war historisch von grosser Bedeutung – während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier die russischen Propaganda, wie auch Spielfilme gedreht. Das Studio war also weit ausserhalb des aktuellen Kriegsgeschehens. Heute ist Kasachfilm daran, sich in den internationalen Filmmarkt vorzuwagen. Erste Produktionen werden an den internationalen Festivals schon gezeigt und auch lokal oder regional gewinnt das Studio wieder an Bedeutung.

Der Bau ist riesig und mehrere Gebäude, wie Werkstätten, Restaurant und Studis liegen verteilt auf einem schönen Gelände mit Aussicht auf die Tianschan Ausläufer mit bis zu 400m. Leider sind einige Gebäude in erbärmlichem Zustand und sie werden auch jetzt nicht renoviert. Im Inneren erzählen Treppen und Wandmalereien von der grossen Sowjetischen Epoche. Alles aus schönem weissem Marmor und mit guten Materialien erstellt.

Ein paar Fotos geben einen kleinen Einblick in Kasachfilm:

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Heute morgen bin ich gegen Zehn auf der Leninstrasse Richtung Medeo Stadion gelaufen. Ich musste nicht lange auf die ersten Zeichen der bevorstehenden Fackelstaffette warten:

Hunderte, ich übertreibe keineswegs, Autobusse fuhren an mir vorbei, den Berg hoch. Vollgefüllt war jeder, mit gegen hundert Studentinnen und Studenten. Eine eindrückliche organisatorische, höchst disziplinierte Leistung. Vor jeder Zehnerkolonne von Bussen fuhr ein Polizeiauto. Etwa nach fünf Kilometern weiter begann dann das Spalierstehen der Studenten und Polizisten. Gut die Polizisten waren getarnt, mit schönen roten Überzügen, doch unten trugen sie die Dienstuniform,was man an Hosen und Schuhen locker erkennen konnte.

Die Studenten wurden den Berg hochgefahren, ausgeladen und sie mussten schön an der Strasse stehen, das auf weit über fünf Kilometer. Jede zehn Meter vor ihnen ein Polizist, mit Gesicht zu den Studenten gerichtet, damit diese auch nicht auf allzu dumme Gedanken kommen. Jede fünfzig Meter ein Polizeioffizier, welcher seine Schüler überwachte.

Dann das erste Erlebnis, welches ich mit der Kamera festgehalten habe, der erste Bus gab den Geist auf und die Studenten mussten aussteigen und zu Fuss weiter – das zweite Ereignis: In Hohem Tempo raste der Wagentross des Präsidenten Nursultan Nasarbajew auf mich zu, sein Mercedes mit dem Nummernschild „01 kz“ versehen, sollte auch auf einem Foto zu erkennen sein.

Ich wanderte bis drei Kilometer vor Medeo, doch dann wurde es zu heiss und ich schaute den Studenten zu. Beim Rückweg dann der Fackellauf, von dem auch ein Foto in der Slideshow unten enthalten ist. Schlimm wurde es nachher, Tausende von Studenten machten sich zu Fuss auf in die Stadt. Gefährlich war das, weil die Autobusse beladen mit den übrigen Studenten in Schnellem Tempo hinten an die Studenten heranfuhren. Lautes Sirenengehupe von der Polizei verursachte auch mir einen dröhnenden Kopf.

Später sind die Feierlichkeiten noch an weiteren Orten in der Stadt weitergegangen, für dessen Besuch ich aber zu müde war.

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Da ich seit mehreren Jahren in Zürich wohne (aktuell in Almaty), habe ich eine sehr direkte Verbindung zu Lenin. Dieser lebte von 1914 bis 1917 im Exil in der Schweiz, an der Spiegelgasse 14 in Zürich. Hier in Kasachstan sehe ich immer wieder Überbleibsel aus der Sowjetunion und da als Hauptmerkmal den Lenin. Ich habe schon Zeichnungsblöcke mit Lenins Konterfei gesehen, Schmuckdosen, Plakate und vieles mehr. Vor wenigen Tagen habe ich am Basar meine Sammlung Ansteckbarer Lenins aufstocken können, die wurden früher an gigantischen Massenzeremonien vergeben. Schon in der Einschulung gab es für jedes Kind einen „Kleinen Lenin“, das war wirklich ein Lenin als Kind in Pinform. Später gabs dann die Mittelschule und etwas vor Dreissig den „Komsomolsk“ den Kommunisten, welcher jetztt mein Jacket ziert. Auf dem folgenden Foto meine aktuelle Sammlung „Lenins zum anstecken“.

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Vorgestern war ich zum ersten Mal am „Otau Basar“, dies ist ein grosser Basar am Stadtrand Almatys. Er erinnert zuerst an einen grossen Flohmarkt, wie es ihn in Europa auch gibt. Viele ältere Menschen verscherbeln, was sie nicht mehr benötigen, oder sie haben sich auf ein Gebiet, wie etwa den Verkauf von Porzellanfiguren, Münzen, alte Kleidung und Anderes spezialisiert. Der Markt ist ziemlich gross und weit in der Ferne sieht man immer noch auf die Berge.

Am Ende des Marktes riecht es schon stark nach Tier. Auch ein „Muhen“ und „Mähen“ ist kaum noch zu überhören. Weil ein wichtiger Feiertagen Kasachstans kur bevorsteht, das Nauris-Fest, ist der Tierverkauf in vollem Gange. Kühe, Pferde und jede Menge Schafe suchen nach einem neuen Besitzer, beziehungsweise nach einem Kurzaufenthalt bei einem neuen Besitzer, denn der Endkunde wird der Magen eines Nauris-Festkunden sein.

Ich wurde sehr positiv begrüsst, auch mit Kamera. In den Schafzwingern wurden mir sogar richtige Zirkusähnliche Nummern vorgezeigt. Ein bulliger Kasache führte mir jede Schafrasse vor, indem er ein Stück mit den Armen einfing und auf zwei Beine stellte, sodass ich das Tier in seiner ganzen Grösse betrachten konnte. Die Hühner, etwas weiter sahen nicht mehr ganz so frisch aus, sie mussten eng zusammen in kleinen Käfigen ausharren, auch Hasen und Murmeltiere waren zu sehen. Ein eindrückliches Foto machte ich am Schluss noch von zwei Frauen, in der Nähe des Fleischmarktes, unten zu sehen die Schafsköpfe.

Hier die dazugehörigen Fotos, klicken Sie auf das Bild, um durchzublättern.

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Am letzten Samstag hat in Almaty der Subbotnik stattgefunden, eines der wenigen Überbleibsel aus der Zeit der Sowjetunion. Der Subbotnik findet zweimal im Jahr statt. Im Herbst und im Frühling. Er kann im Frühling auch als grosser Frühlingsputz angesehen werden. Ich wurde zuerst darauf aufmerksam, als vor zwei Wochen auf der Webseite der Stadt Almaty ein roter Banner blinkte. Am 15.März sei Subbotnik. Es werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, die Stadt zu putzen, unentgeltlich sei verstanden.

Ich war müde von meiner Vernissage, wollte aber doch noch den Subbotnik sehen. Am eindrücklichsten war er in der Nähe von Schulen, wo dutzende von Primarschülerinnen und Schüler mit Rechen, Säcken und Handschuhen herumwühlten, putzten und Laub oder Äste und Abfall sammelten. Das zu lauter Musik, die aus mitgebrachten Stereoanlagen dröhnte. Auch bei Krankkenhäusern reinigten die Kramkenschwestern und Ärztinnen und Ärzte ihre Parkanlagen und Klinikeingänge.

Eine kleine Bilderauswahl vom Subbotnik sehen sie hier:

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Hier können Sie die Fotos der Ausstellung „Kasachstan-Schweiz“ betrachten. Gestern war die Vernissage im Kunstmuseum. Es herrschte ein grosser Medienandrang, beinahe zwei Stunden ohne Unterbruch musste ich Interviews geben, was für mich eine neue Erfahrung darstellte. Die Rückmeldungen von den Besucherinnen waren sehr positiv und die Eröffnungsrede von Hr.Schlaefli, dem schweizerischen Generalkonsul war herzlich und hat mich sehr gefreut.

Hier die Fotos in Slideshows, zuerst die Kasachischen, unten die aus der Schweiz. Klicken Sie bitte auf das Bild, um die jeweils 20 Fotos „durchzublättern“.

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